Corona-Pandemie: Mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche

Stand: 08.02.2023, 12:52 Uhr

Die Pandemie ist nicht vorbei - sie hat bei vielen Kindern und Jugendlichen psychische Schäden hinterlassen. Nun sollen mehr Therapieplätze entstehen, verspricht die Bundesregierung.

Kinder und Jugendliche, die unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, sollen nach dem Willen der Bundesregierung mehr Unterstützung bekommen. Das erklärten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) am Mittwoch in Berlin. Hintergrund ist der Abschlussbericht zu den gesundheitlichen Folgen der Pandemie für junge Menschen, der von Mitarbeitern beider Ministerien erstellt wurde.

73 Prozent spüren die Folgen

Nach dem Bericht dauern die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche bis heute an. Derzeit fühlten sich immer noch 73 Prozent psychisch belastet. Der Bericht stützt sich auf sechs Studien zur Kindergesundheit. Trotz unterschiedlicher Schwerpunkte stellen sie übereinstimmend anhaltenden psychosomatischen Stress fest.

Dieser äußere sich bei vielen Betroffenen durch Essstörungen, Bewegungsmangel und Depressionen. Die sprachliche, emotionale und schulische Entwicklung sei verzögert. Wurde die soziale Herkunft berücksichtigt, fielen die Werte für benachteiligte Kinder deutlich höher aus.

Mental Health Coaches an den Schulen

Lauterbach betonte, jetzt ginge es darum, die Gesundheitsförderung zu verstärken und insbesondere mehr Therapieplätze für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Zusätzlich sollen an Schulen ab dem kommenden Schuljahr sogenannte Mental Health Coaches eingesetzt werden. Sie sollen Kindern und Jugendlichen bei Sorgen und Problemen zur Seite stehen und in akuten Krisen eine "Erste Psychische Hilfe" bieten.

Auf den Weg gebracht hat das Gesundheitsministerium für die Jahre 2023 und 2024 eine finanzielle Unterstützung der pädiatrischen Versorgung in Krankenhäusern und zusätzliche finanzielle Mittel für die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Höhe von jeweils 300 Millionen Euro. Kinder können außerdem beim Jugendamt psychosoziale Beratung in Anspruch nehmen, ohne dass ihre Eltern darüber informiert werden.

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