Wenn in der kommenden Woche tausende Urlauber nach NRW zurückkehren, werden die Ärzte in den neu eingerichteten Corona-Testzentren an den Flughäfen alle Hände voll zu tun haben. Zwar sind die Tests selbst für Urlauber, die aus Risikogebieten zurückkommen, freiwillig, viele werden sie aber wohl wahrnehmen, um die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne verkürzen zu können. Zudem sind die Tests für die Urlauber kostenlos.
Nach Informationen von Dilek Kalayci (SPD), Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, sollen die gesetzlichen Krankenkassen die Laborkosten für die Tests bezahlen. Die dpa berichtet hingegen, dass Bund, Länder und Krankenkassen die Kosten gemeinsam tragen.
Vorsitzender des Weltärztebundes kritisiert kostenlose Tests
Ganz gleich, wie die Kostenübernahme geregelt wird, sie könnte zu Unmut führen bei den Menschen, die wegen Corona entweder gar nicht in den Urlaub fahren oder ihre geplante Fernreise gegen einen weniger risikobehafteten Aufenthalt in einem deutschen Urlaubsort getauscht haben. Denn sie zahlen die Tests für die Menschen, die trotz Corona in ein Risikogebiet fahren, mit - sei es über ihren Krankenkassenbeitrag oder Steuern.
Das kritisiert auch der Vorsitzende des Weltärztebunds. "Wer sich einen Urlaub im Risikogebiet leistet, muss auch den Coronatest selbst bezahlen", sagte Frank Ulrich Montgomery der "Passauer Neuen Presse".
SPD-Politiker Lauterbach begrüßt Kostenübernahme
Gegenwind bekommt Montgomery von SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, der den Beschluss der Gesundheitsminister begrüßt. "Eine Test-Pflicht wäre rechtlich kaum durchsetzbar gewesen. Insofern ist das Angebot für kostenlose freiwillige Tests an den Flughäfen der richtige Schritt", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". Auf Twitter betonte er zudem, dass es richtig sei, dass die Tests kostenlos sind.