Wetter

Aktuelle Stunde 22.07.2023 03:48 Min. UT Verfügbar bis 22.07.2025 WDR

Sommer 2023 - ein Sommer wie früher?

Stand: 26.07.2023, 10:05 Uhr

Spazieren gehen bei Wolken statt Schwitzen am Baggersee: Mitten in den großen Ferien schwächelt der Sommer in NRW. Was ist da los - und wie geht es jetzt weiter?

Sommer 2023 - ein bisschen fühlt sich das an wie früher. Als der Klimawandel für uns noch kein großes Problem war. In der Erinnerung sieht das etwa so aus: Sommer, Sonne, Sonnenschein gab es in NRW auch im Juni, Juli, August. Mal war es heiß. Dann drängten sich ein paar Tage lang alle im Freibad oder am Badesee. Und es wurde bald auch wieder kühler. Pulliwetter. Und nachts - da war es nicht zu heiß zum Schlafen, zumindest meistens nicht.

Klimawandel: Extreme Sommer

Dann wurde es extrem - besonders in den vergangenen Jahren. Hitzerekorde. Wochenlanges Schwitzen. Trockenheit. Dürre. Waldbrände. Der Sommer wurde hässlich.

Im Oktober 2022 dann saßen die Menschen abends immer noch lange draußen - im Garten, auf dem Balkon, im Stadtgarten. Das Jahr war in Europa das zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung, der Sommer der wärmste jemals dokumentierte in Europa.

Wetterexperten: "Klassische Wetterlage" erwartet

Und jetzt? In Deutschland gibt es derzeit mit reichlich Wolken und etwas Regen diesmal kein heißes Wochenende. Der WDR-Wetterdienst sagt: "Momentan liegt Deutschland zwischen einem relativ umfangreichen Tiefdruckkomplex über Nordeuropa und dem für die Hitze verantwortlichen Hochdruckgebiet über Südeuropa." Daher kommen die nicht zu heißen Temperaturen in Deutschland und NRW. Die Wetterexperten sagen: "Das ist tatsächlich für unsere Breitengerade eine klassische Wetterlage."

Wetter in NRW: Wolken und Regen bis zum Ende der Sommerferien?

Trockenes Wetter und höhere Temperaturen fürs Freibad - das gibt es in NRW wohl nicht mehr so bald. Es bleibt wechselhaft - vermutlich gilt das bis zum Ende der Sommerferien.

Und trotzdem: "Der Klimawandel ist definitiv da, das ist klar", sagt das WDR Wetter-Team. Beispiele dafür gibt es viele - etwa dass der Atlantik zu warm ist. Es brennt an vielen Stellen auf der Erde. Am Nord- und Südpol schmilzen die Polkappen. Südeuropa leidet unter Gluthitze.

Brände auf einer Weltkarte verzeichnet (Screenshot eines NASA-Angebots vom 25.07.2023)

Auf einer NASA-Weltkarte markiert: die Brände am 25. Juli 2023

Bis zu 46 Grad in Griechenland

Während es in Deutschland aktuell auch mal regnet - sieht es in Südeuropa anders aus. Extreme Hitze, tödliche Waldbrände und Unwetter plagen weiter mehrere Länder am Mittelmeer.

Dichte Rauchwolken eines Waldbrandes steigen auf der griechischen Insel Rhodos in den Himmel.

Waldbrand: Rauchwolken über einem Strand von Rhodos

  • Griechenland rechnet für Mittwoch erneut mit bis zu 46 Grad. Die Waldbrände sind immer noch außer Kontrolle. Die Lage wird durch Hitze, Trockenheit und Wind erschwert. Den Behörden zufolge wurden allein auf der Ferieninsel Rhodos in den vergangenen Tagen mehr als 20.000 Menschen aus Häusern und Ferienanlagen evakuiert. Nach Angaben des Verkehrsministeriums kehrten bis Dienstag fast 3000 Urlauber mit dem Flugzeug nach Hause zurück, Reiseveranstalter sagten anstehende Reisen ab. Drei Menschen kamen mittlerweile ums Leben: zwei Piloten beim Absturz eines Löschflugzeugs und ein Landwirt.

  • In Nordafrika kämpfte Algerien gegen verheerende Feuer entlang der Mittelmeerküste, durch die bereits mindestens 34 Menschen getötet wurden.
  • In Italien starben zwei Menschen durch schwere Stürme im Norden des Landes, während die südlichen Regionen stark unter Hitze litten. Die Temperaturen stiegen zum Teil auf mehr als 40 Grad.
  • In den USA und China hatte das extreme Wetter in den vergangenen Tagen und Wochen bereits Verwüstungen angerichtet.