Wasserwerk Volmarstein in Wetter mit historischer Hängeseilbrücke (Außenaufnahme)

Wie ein altes Wasserwerk in Wetter zum Touristenmagnet werden soll

Stand: 03.11.2023, 20:03 Uhr

In Wetter soll an der Ruhr ein großer Freizeit- und Lernort entstehen. Dafür will der Regionalverband Ruhr (RVR) das Wasserwerk Volmarstein bis 2027 ausbauen. Die Verträge wurden jetzt unterschrieben.

Von Daniel Chur

"Ich bin Fan dieses Wasserwerks", sagt Nina Frense, beim RVR zuständig für den Bereich Umwelt und Grüne Infrastruktur. Gemeinsam mit Vertretern der Stadt Wetter, der Internationalen Gartenausstellung IGA 2027 und des Energieunternehmens AVU als Noch-Eigentümer des Wasserwerks hat sie die neuen Pläne für den Standort vorgestellt. Denn in den nächsten Jahren soll mit dem Wasserwerk Volmarstein viel passieren.

Ein bisschen sei das Gebäude und das Gelände drumherum noch im Dornröschen-Schlaf, so Nina Frense: "Ich glaube aber, dass wir gut beraten sind, wenn wir diese Region im südöstlichen Ruhrgebiet und das Potential, was darin schlummert, heben." Besonders viel Potential sehen RVR und die anderen Akteure ganz offensichtlich im Volmarsteiner Wasserwerk.

Eröffnung zur Gartenschau 2027

Rückblende: Das Gemeinschaftswasserwerk Volmarstein wurde 1883 in Betrieb genommen, damals mit der Aufgabe, die Stadt Barmen (heute ein Stadtteil von Wuppertal) mit Trinkwasser zu versorgen. In den 1950er Jahren wurde es schließlich von der AVU gekauft und ist seither Versorger der Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis. Seit ein paar Jahren dient es nur noch als Reserve-Wasserwerk.

Damit soll nun auch Schluss sein. In zwei Jahren sollen das Wasserwerk und das Gelände drumherum umgebaut werden. Das Ziel: Zur IGA 2027 soll es fertig sein und ab dann das neue große Wahrzeichen im Ruhrtal für Freizeitgestaltung, Industriekultur und Naturkunde werden.

Büros, Ausstellungen, Übernachtungsmöglichkeiten

Wasserwerk Volmarstein in Wetter an der Ruhr (Innenaufnahme)

Vieles soll erhalten bleiben im alten Wasserwerk

Die Pläne, die am Freitag vorgestellt wurden, sind vielfältig: Ein Besucherzentrum soll im Wasserwerk entstehen, in dem es Raum für Ausstellungen, aber auch Lernmöglichkeiten rund um die Nutzung von Trinkwasser und Wasserwirtschaft geben soll. Die alten Pumpen sollen darum erhalten bleiben. Auch soll es Räume für Kongresse geben, genau so wie vorübergehend mietbare Büros für Projekte und Ähnliches.

Aber natürlich soll der Ort auch "klassisch" touristisch genutzt werden: Eine Anbindung zum Ruhrtalradweg soll kommen mit eigener Brücke sowie auch Übernachtungsmöglichkeiten. "Nicht das große Hotel", sagt Nina Frense, "sondern sanfter Tourismus mit Zeltplätzen oder kleineren Unterkünften auf dem Gelände." Nicht zuletzt soll es auch Wassersportmöglichkeiten hier geben.

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Der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, Olaf Schade, freut sich über die Pläne: "Das mittlere Ruhrtal zwischen Herdecke und Hattingen ist ein Juwel." Hier würde schon viel für die Freizeitgestaltung passieren, jetzt aber komme mit dem Wasserwerk ein Zentrum zum Verweilen in die Mitte. Schade betont, dass auch die geplante Wiederbelebung der Bahnstrecke zwischen Hattingen und Hagen gut für den Tourismus in der Region sei. In rund zehn Jahren soll hier wieder eine S-Bahn fahren - auch mit Halt in Wetter-Volmarstein.

RVR will Ruhrtal zur Marke machen

Panorama Wetter an der Ruhr von Burg Volmarstein aus

Das Ruhrtal rund um Wetter wird weiter entwickelt

Auch an anderen Stellen wird sich in den kommenden Jahren etwas tun: In Hattingen soll eine neue Ruhrpromenade entstehen. Durch das gesamte Tal wird der "Ruhrtalsteig" ausgebaut - als neuer Wanderweg vorbei an Burgen und Industriedenkmälern.

Der RVR versieht das Ganze mit einschlägigen Namen: Das Wasserwerk Volmarstein soll das neue "Fenster zur Ruhr" werden, das gesamte Ruhrtal soll sich zu einer "Destinationsmarke" entwickeln, so wie andere bekannte Reiseziele in Deutschland. Ehrgeizige Pläne - spätestens 2027 wird sich zeigen, wie gut sie im Falle des Wasserwerks Volmarstein umgesetzt sein werden.

Über dieses Thema haben wir am 03.11.2023 im Radio bei WDR 2 in der Lokalzeit für das Ruhrgebiet und das Rheinland berichtet.