Ein neues begrüntes Empfangsgebäude, neue Ruhe- und Aussichtsplattformen, große bunte Beete, Projektionen auf der Außenfläche des großen Kohlenbunkers, ein Bergbau-Spielplatz für Kinder. Allein im Nordsternpark in Gelsenkirchen gibt es viele Pläne für die Internationale Gartenausstellung 2027.
Pläne, die viel Geld kosten. Insgesamt wurden 170 Millionen Euro veranschlagt. So die ursprüngliche Schätzung. Doch damit, das wird jetzt klar, kommen die Organisatoren und Planer nicht mehr aus. In Gelsenkirchen rechnen sie mit "Kostensteigerungen von 20 bis 30 Prozent". Genauso in den beiden geplanten Zukunftsgärten in Dortmund und Duisburg.
Kostenexplosion bei IGA im Ruhrgebiet
"Die Inflation und die durch Krieg und Energiekrise rasant gestiegenen Baukosten" sind für die Organisatoren ein großes Problem. Sie bemühen sich jetzt, dass die schwarz-grüne Landesregierung einen Teil der Mehrkosten übernimmt. Bisher hat sie 25 Millionen Euro für die IGA zugesagt. "Andernfalls müssen die Städte die Mehrkosten allein stemmen", heißt es.
So soll das neue Empfangsgebäude im Nordsternpark aussehen
Am Mittwoch beraten die Politiker im Umweltausschuss des NRW-Landtags über die Finanzierungssorgen. Die SPD hat das Thema auf die Tagesordnung einer aktuellen Stunde gesetzt.
IGA 2027 will auf Projekte verzichten
Wenn es nicht mehr gibt, könnte am Ende womöglich nur für 20 bis 25 Projekte Geld da sein, befürchten die IGA-Planer. Für die übrigen Projekte müssten die jeweiligen Städte dann entweder andere Gelder auftreiben oder sie ganz streichen.
Das ärgert unter anderem die Linke im Regionalverband Ruhr. Vor allem hier gehe es "um die Verbesserung der vorhandenen grünen Infrastruktur, die für die Region und ihre Ballungszentren gerade angesichts des Klimawandels enorm wichtig ist". Auch die Linke fordert deshalb, dass das Land seine Förderung erhöht.
IGA im Ruhrgebiet kämpft mit Fachkräftemangel
Die Explosion der Kosten ist allerdings nicht das einzige Problem für die IGA. Selbst wenn genug Geld da wäre: Es gibt immer weniger Fachkräfte, die es verbauen können. Es fehlt unter anderem an Landschaftsgärtnern und Gartenbaumeistern.
Immerhin: Es kommt Hilfe von den NRW-Gartenbauverbänden. Das "kann einen Teil der Mehrbelastungen kompensieren", sagen die IGA-Organisatoren.
IGA 2027 soll stattfinden
Sie versprühen aber auch ein wenig Hoffnung. Die laufende Bundesgartenschau in Mannheim zeige, wie erfolgreich das Format der Gartenschauen ist. Außerdem gebe es das klare Bekenntnis aller Oberbürgermeister und Bürgermeister der beteiligten Städte.
Die Internationale Gartenausstellung im Ruhrgebiet soll in vier Jahren in jedem Fall stattfinden. Bisher ist - laut der Organisatoren - alles im Zeitrahmen. Die Bauarbeiten haben teilweise schon angefangen, teilweise starten sie im Winter. Probleme mit Geld und fehlenden Fachkräften werden die Arbeiten aber wohl noch lange begleiten.
Über dieses Thema berichtet die Lokalzeit Ruhr im WDR Fernsehen am 16.08.2023 um 19.30 Uhr.