Venator in Duisburg lässt Gespräche mit Betriebsrat platzen

Lokalzeit aus Duisburg 17.04.2024 02:37 Min. Verfügbar bis 17.04.2026 WDR Von Petra Vennebusch

Venator in Duisburg lässt Gespräche mit Betriebsrat platzen

Stand: 17.04.2024, 14:27 Uhr

Der Duisburger Chemiekonzern Venator hat seine Gespräche mit dem Betriebsrat für gescheitert erklärt. Das Unternehmen will noch dieses Jahr über 400 Stellen streichen.

Von Petra Vennebusch

Im Betriebsratsbüro herrscht Frust. Eine Woche lang haben Unternehmensführung und Betriebsräte über einen Sozialplan und Interessenausgleich verhandelt - vergeblich.

Streit um angemessene Lösung

Zu unterschiedlich sind die Vorstellungen beider Seiten, vor allem darüber, wieviel Geld Venator für einen sozialverträglichen Stellenabbau in die Hand nimmt.

"Ziel der Gespräche mit dem Betriebsrat war es, eine angemessene Lösung zu finden, die die Beschäftigung an den deutschen Standorten langfristig absichert und gleichzeitig den finanziellen Möglichkeiten der Venator Gruppe gerecht wird." Unternehmenssprecher Venator

Die Vorstellungen über die finanzielle Ausgestaltung des Sozialplans lägen aber zu weit auseinander.

Betriebsrat wollte höhere Abfindungen

"Seit Februar sind wir in Gesprächen, aber leider wollen die neuen Gesellschafter bei Venator nicht von ihren Budgets abweichen." Jörg Nadler, stellvertretender Betriebsrat

Und das heißt im Klartext möglichst sparen und kein Geld mehr in den Standort Duisburg pumpen. Laut Betriebsrat geht es vor allem um die Abfindungssummen für ältere Betriebszugehörige. Das Angebot von Venator sei völlig unakzeptabel, so Nadler.

Venator in Duisburg lässt Gespräche mit Betriebsrat platzen

WDR Studios NRW 17.04.2024 00:44 Min. Verfügbar bis 17.04.2026 WDR Online


Das Ringen um Lösungen geht weiter

Jetzt sollen Juristen helfen, den Interessenausgleich hinzubekommen. Dafür will Venator ein Einigungsverfahren einleiten. Die Betriebsräte in Duisburg sind allerdings wenig zuversichtlich.

Teile der Produktion bereits geschlossen

Am 1. Februar hatte Venator angekündigt, etwa 450 Stellen in Duisburg zu streichen. Anfang April ist bereits der Betrieb der Schwefelsäure-Fabrik geschlossen worden. Außerdem soll die Titandioxid-Produktion in der zweiten Jahreshälfte eingestellt und nach Krefeld-Uerdingen verlegt werden.

Über dieses Thema berichten wir am 17.04.2024 auch im WDR Fernsehen, in der Lokalzeit aus Duisburg.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporterin
  • Unternehmenssprecher Venator
  • Jörg Nadler, stellvertretender Betriebsrat Venator