Nach Massenschlägerei in Castrop-Rauxel: Macheten und Waffe gefunden

Stand: 17.06.2023, 16:57 Uhr

Nach einer Schlägerei mit mehreren Verletzten in Castrop-Rauxel hat sich am Freitagabend erneut eine größere Gruppe von Menschen in der Stadt versammelt. In Essen gab es eine Massenschlägerei, die möglicherweise im Zusammenhang steht.

Wieder eine Ansammlung von Menschen, wieder eine gereizte Stimmung in Castrop-Rauxel: Die Polizei war auch am Freitagabend mit einem Großaufgebot in der Stadt. Das Auftreten der Menschen stand "offensichtlich im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung am Donnerstag", wie die Polizei mitteilte.

Bei dieser waren mindestens sieben Menschen verletzt worden - einige schwer. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte von einer "Tumultlage" und Indizien gesprochen, dass der Fall etwas mit dem Clan-Milieu zu tun haben könnte.

Waffen bei Kontrollen sichergestellt

Am Freitagabend nun kontrollierte die Polizei in der Wittener Straße 116 Menschen und durchsuchte 24 Fahrzeuge. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten gefährliche Gegenstände wie Messer, Macheten und eine Schusswaffe sicher. Nach Ende des Einsatzes wurde den Beteiligten ein Platzverweis und Betretungsverbot erteilt.

Massenschlägerei auch in Essen - Polizei zeigt verstärkt Präsenz

Derweil gab es am Freitagabend auch in der Essener Innenstadt eine Massenschlägerei. Dutzende Menschen waren beteiligt, sagte die Polizei. Sie sieht einen möglichen Zusammenhang mit den Vorfällen in Castrop-Rauxel.

Die Polizeistellen in beiden Städten seien in engem Austausch, sagte ein Sprecher. In Castrop-Rauxel wollen die Beamten auch in den kommenden Tagen wachsam sein, "weil wir zumindest davon ausgehen müssen, dass die sich möglicherweise noch mal treffen wollen". Auch in Essen sind mehr Beamte auf den Straßen unterwegs.

Mordkommission nach Massenschlägerei

Am Donnerstagabend waren in Castrop-Rauxel zwei größere Personengruppen in der Nähe eines Bahnhofs brutal aneinander geraten. Ein 23-jähriger Mann wurde lebensgefährlich verletzt und musste wegen Stichverletzungen notoperiert werden. Er ist inzwischen außer Lebensgefahr. Die Polizei hat eine 19-köpfige Mordkommission eingerichtet.

Familien wohnen in demselben Haus

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Freitag, etwa 50 Menschen hätten "aufeinander eingeprügelt". Auf Videos in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie zahlreiche Menschen aufeinander losgehen.

Zwischen den Familien, die in demselben Mehrfamilienhaus wohnen, hatte es laut Staatsanwaltschaft zuvor schon Streitigkeiten gegeben. Der zuständige Staatsanwalt Carsten Dombert sagte, es gebe bislang keine Hinweise auf einen kriminellen Hintergrund.

Neben der Schlägerei am Donnerstag gab es auch schon eine heftige Auseinandersetzungen in der gleichen Straße am Dienstag. Auch da hatten sich ungefähr zehn Menschen heftig gestritten und waren aufeinander losgegangen. Eine 21-jährige Frau musste am Ende schwer verletzt ins Krankenhaus. Auch ein 14-jähriger Junge war bei dem Streit verletzt worden. Die Polizei prüft, ob die Auseinandersetzung am Donnerstagabend eine Folge des Streits am Dienstag war.