Kumpel auf dem Weg zur letzten Schicht

Glück auf! Steigerlied ist deutsches Kulturerbe

Stand: 15.03.2023, 17:47 Uhr

Ehre den Kumpeln im Ruhrgebiet: Die Hymne der Bergleute "Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt" ist Immaterielles Kulturerbe. Die Kulturministerkonferenz hat am Mittwoch entschieden, das Steigerlied in das bundesweite Unesco-Verzeichnis aufzunehmen.

Von Denise Friese

Das wohl bekannteste Lied der Bergleute "Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt", ist nun in ganz Deutschland als Kulturerbe verbrieft. Vereine und Privatpersonen, Gemeinden und Bildungsträger engagieren sich in herausragender Weise für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturform. Sie könnten "stolz auf diese Auszeichnung sein", gratulierte die Vorsitzende der bundesweiten Ministerkonferenz, Barbara Klepsch.

Bedeutung der Bergbauregion betonen

WDR Rundfunkchor Flashmob: Steigerlied

WDR KLASSIK 14.07.2022 03:18 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR

Der länderübergreifende Antrag "Singen des Steigerlieds" war 2021 vom Verein Ruhrkohle Musik aus Nordrhein-Westfalen eingereicht worden, um dessen Bedeutung für alle deutschen Bergbauregionen zu betonen. In seine Erarbeitung flossen nach Ministeriumsangaben die Stellungnahmen aller zehn deutschen Landesverbände der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine ein.

Trinkhallen, Brieftauben und jetzt das Steigerlied

Im Landesinventar Nordrhein-Westfalens ist das Steigerlied seit 2020 eingetragen. Dort sind auch die Anlage und Pflege von Flechthecken, das Bochumer Maiabendfest, das Brieftaubenwesen, der Rheinische Karneval und die Trinkhallenkultur im Ruhrgebiet als besondere nordrhein-westfälische Kulturformen festgehalten.

Das Lied kündet von der Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit unter Tage wieder ans Licht und zu ihren Familien zurückzukehren. Es wird in der Regel stehend gesungen - im Ruhrgebiet, auch bei Bergparaden im Erzgebirge, im Harz, oder im Saarland.

Text des Steigerlieds

Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezündt, schon angezündt.

Hat's angezündt, 's wirft seinen Schein,
und damit so fahren wir bei der Nacht,
und damit so fahren wir bei der Nacht
ins Bergwerk ein, ins Bergwerk ein.

Ins Bergwerk ein, wo die Bergleut' sein,
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht,
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht
aus Felsgestein, aus Felsgestein.

Der eine gräbt das Silber, der andere gräbt das Gold.
Und dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht,
und dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht
dem sein sie hold, dem sein sie hold.

Ade, Ade! Herzliebste mein!
Und da drunten in dem tiefen, finstren Schacht bei der Nacht,
und da drunten in dem tiefen, finstren Schacht bei der Nacht,
da denk ich dein, da denk ich dein.

Und kehr' ich heim zur Liebsten mein,
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht:
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht:
Glück auf, Glück auf! Glück auf, Glück auf!

Wir Bergleut' sein, kreuzbrave Leut',
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht,
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht
und saufen Schnaps, und saufen Schnaps!

Über dieses Thema haben wir auch am 15. März 2023 um 17:30 Uhr in den Nachrichten von Rhein und Ruhr auf WDR 2 berichtet.

Schicht im Schacht: Eine Verneigung vor den "Kumpels" – Zum Ende des Bergbaus

Unterhaltung 02.12.2023 01:28:16 Std. UT Verfügbar bis 02.12.2024 WDR Von Gisbert Baltes