Compleo will mit Landeshilfe aus der Insolvenz
Stand: 10.01.2023, 19:45 Uhr
Der insolvente Dortmunder Ladesäulen-Hersteller compleo arbeitet an einem Sanierungskonzept. Das Management führt derzeit Gespräche mit Banken und privaten Investoren. Auch das Land hat seine Unterstützung durch die NRW-Bank signalisiert.
Das börsennotierte Unternehmen hatte kurz vor Weihnachten eine sog. Insolvenz in Eigenverantwortung beantragt. Damit ist das Unternehmen vorübergehend vor seinen Gläubigern geschützt. Die 500 Beschäftigten erhalten ihr Gehalt von der Arbeitsagentur.
Nach Darstellung von Vorstandschef Jörg Lohr (42) sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Zuletzt hatten die Deutsche Telekom und der dänische Ladenetz-Betreiber „Clever“ mehrere Dutzend Schnelladesäulen bestellt.
Künftig weniger Modelle
Als Grund für die aktuelle Schieflage nennt die Firma selbst ein zu schnelles Wachstum. Nach dem Börsengang im Oktober 2020 wurden in kurzer Folge zwei Unternehmen aufgekauft. Ihre Integration verursachte größere Probleme, als zunächst erwartet. Und Kosten, die nun die Bilanz belasten. Die Rede ist von 25 Millionen Euro.
Compleo kündigte zudem an, seine Produktpalette an Normal- und Schnellladesäulen deutlich zu reduzieren: von 300 Varianten auf künftig 25. Auch das senke die Kosten. Nach der Insolvenzphase will die Firma wieder Gewinne machen.
Die Aussichten seien gut, so Vorstandschef Lohr, denn sowohl in Deutschland als auch im Ausland werde der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos staatlich gefördert.