Schmuck aus Dino-Kacke: Juwelier aus Castrop-Rauxel stellt ihn her

Lokalzeit aus Dortmund 21.11.2024 01:46 Min. Verfügbar bis 21.11.2026 WDR Von Matthias Wagner

Schmuck aus Dino-Kacke: Juwelier aus Castrop-Rauxel stellt ihn her

Stand: 21.11.2024, 19:26 Uhr

Matthias Grosche aus Castrop-Rauxel stellt Schmuck aus Dinosaurier-Exkrementen her. Er hat sich die versteinerten Überreste des Kots eines Brachiosaurus aus Nordamerika besorgt und daraus eine Silberkette hergestellt.

Von Matthias Wagner

Eine Kundin hat den 61-Jährigen auf die Idee mit den Steinen aus Dino-Hinterlassenschaften gebracht. Sie hatte Matthias Grosche als "Goldschmiedosaurus" bezeichnet, weil er schon so lange im Geschäft ist.

Nach einiger Recherche fand er dann einen Steinschleifer, der ihm das 150 Millionen Jahre alte, seltene Fossil liefern konnte. Er hat ihm daraus mehrere 2,25 Karat schwere Steine in Brillant-Form geschliffen.

Verbindung von moderner Technik und alter Handwerkskunst

Matthias Grosche untersucht die Steine im Scanner

Das Entwerfen des Schmuckstückes mithilfe des Scanners

Matthias Grosche wollte daraus ein Schmuckstück machen, das modern und gleichzeitig besonders ist. Die Dino-Kacke-Brillianten werden in einem 3D-Scanner genau analysiert. So hat der Goldschmied die exakten Maße und kann am Computer das komplette Schmuckstück entwerfen.

Er hat sich für eine Fassung mit Dino-Fußabdrücken entschieden. Nach dem High-Tech-Part kommt die Handarbeit. Immer wieder muss er die filigrane Fassung aus Silber anpassen, damit der Stein später perfekt sitzt.

Seltene Fundstücke

Der fertig geschliffene Stein

Der Stein hat 2,25 Karat

Ein Koprolith - so nennt man den versteinerten Kot - ist ziemlich selten. Er ist aus den luftdicht abgeschlossenen Exkrementen unter hohem Druck entstanden. Die meisten gefundenen Kot-Steine stammen aus dem Kambrium. Die weltweit bedeutendsten Funde gibt es in naturwissenschaftlichen Museen zu sehen, zum Beispiel in Washington und Oxford.

Kostenpunkt für die Schmuckstück aus Silber und Dino-Kacke: etwa 450 Euro.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichtet der WDR am 21.11.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Dortmund.