Verfahren nach Amoktat in Hamm: Beschuldigter äußert sich

Stand: 14.12.2022, 16:27 Uhr

Gegen einen 34-Jährigen aus Hamm läuft am Landgericht Dortmund ein Sicherungsverfahren. Er hat sich am Mittwoch erstmals vor Gericht zur Tat geäußert.

Der 34-Jährige hatte im Juni 2022 eine Dozentin der Hochschule Hamm-Lippstadt auf dem Campus erstochen und drei weitere Menschen schwer verletzt. Mehrere Studenten überwältigten anschließend den Mann.

Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen. Der 34-Jährige ist seitdem in einer Psychiatrie untergebracht.

Sicherungs- statt Strafverfahren

Seit Anfang Dezember steht der Mann in Dortmund vor Gericht. Es handelt sich dabei aber nicht um ein Strafverfahren, sondern ein Sicherungsverfahren. Das wird angesetzt, wenn ein normales Verfahren aufgrund der Schuld- oder Verhandlungsunfähigkeit des Täters nicht möglich ist.

Täter fühlte sich "verfolgt und bedroht"

Der Campus der Hochschule Hamm-Lippstadt.

Am Mittwoch hat der Mann die Messerattacke gestanden. Er habe sich ständig verfolgt und bedroht gefühlt und sich an diesem Tag rächen wollen, sagte er vor Gericht aus. Ihm täte es leid. Die Opfer habe er nicht gekannt und zufällig ausgewählt.

Auch drei Opfer haben vor Gericht ausgesagt. Sie fühlten sich von der Attacke völlig überrascht. Sie werden zum Teil auch heute noch psychologisch betreut.

Ein psychiatrischer Gutachter muss im Laufe des Verfahrens eine Einschätzung zur Schuldfähigkeit des 34-Jährigen abgeben. Davon könnte abhängen, ob der Mann dauerhaft in einer Psychiatrie untergebracht wird.

Eine Entscheidung des Landgerichts wird im Januar erwartet.

Über dieses Thema haben wir auch am 14.12.2022 auf WDR 2 und in der Lokalzeit aus Dortmund im WDR-Fernsehen berichtet.