Telenotarzt per App in Oer-Erkenschwick gestartet
Stand: 13.06.2024, 18:02 Uhr
Im Kreis Recklinghausen ist jetzt der Telenotarzt unterwegs. Auf zwei Rettungswagen in Dorsten und Oer-Erkenschwick wird drei Monate lang das System getestet. In Oer-Erkenschwick ist das System am Donnerstagnachmittag vorgestellt worden.
Von Frank Stach
Die Rundumkamera über der Rettungsliege ist frisch installiert. Im Rettungswagen können so Videos und Töne nach Münster übertragen werden. Da sitzt ein echter Arzt und empfiehlt den Rettungssanitätern, was sie vor Ort tun müssen. Damit das sicher funktioniert, musste jeder Wagen für etwa 10.000 Euro umgerüstet werden.
Drei Monate wird das System getestet. Auf Dauer soll mit dem Telenotarzt der Fachkräftemangel ausgeglichen werden. Denn immer weniger Notärzte stehen zur Verfügung. Die neue Technik kann da entlasten. Künftig sollen in Westfalen 175 Fahrzeuge damit ausgerüstet werden. Davon 50 allein im Kreis Recklinghausen.
Pilotprojekt des Münsterlandes mit Teilen des Ruhrgebietes
Der Notarzt kann auch auf medizinische Daten zugreifen.
An dem Projekt sind ebenfalls die Stadt Münster und die Kreise des Münsterlandes beteiligt. Seit Anfang Juni fahren auch dort die ersten Rettungswagen. Die erste Testphase ist nach Auskunft eines Sprechers des Kreises Recklinghausen überaus positiv verlaufen.
Nach dem Probebetrieb erfolgt der Ausbau weiterer Rettungswagen. Etwa 1000 Mitarbeiter aus dem Rettungswesen werden dann im Umgang mit dem Telenotarzt-System eingewiesen.
Voll vernetzte RTWs
Während die Sanitäter im Rettungswagen den Patienten direkt vor sich haben, wird der Notarzt per App zugeschaltet und kann auch auf Bilder und medizinische Daten aus dem Rettungswagen zugreifen.
Die Sanitäter können über Headsets direkt mit dem Notarzt in der Telenotarzt-Zentrale in Münster sprechen. So ist der Mediziner auch aus der Ferne in der Lage, eine Situation sicher zu beurteilen.
Unsere Quellen:
- Feuerwehr Oer-Erkenschwick
- WDR-Reporter vor Ort