Vor dem Hagener Landgericht muss sich ein 77-jähriger Mann wegen Mordes sowie versuchten Mordes verantworten. Er soll auf einem Schrottplatz in Hagen einen Mensch erschossen und zwei weitere Menschen angeschossen haben.
Angeklagter soll Bruder erschossen haben
Im Januar soll der Angeklagte sich zum Bürogebäude des Hagener Schrottplatzes begeben haben. Dort soll er erst zwei Mitarbeiter angeschossen haben. Danach soll er in das Büro seines Bruders gegangen sein und mit einer Pistole fünfmal auf ihn geschossen haben. Der Bruder starb noch vor Ort. Die beiden angeschossenen Mitarbeiter konnten durch Notoperationen gerettet werden.
Weitere Details am ersten Verhandlungstag
Am ersten Prozesstag wurde bekannt, dass sich der eine Mitarbeiter in einen Sanitätsraum flüchten konnte. Der andere, der seinen ersten Arbeitstag in der Firma hatte, stellte sich tot und überlebte deshalb wahrscheinlich. Die tatwaffe habe der Angeklagte dann einem weiteren Mitarbeiter gegeben, der diese verstecken sollte. Die Polizei beschlagnahmte die Waffe später.
Vermutlich Streit um Firmenleitung
Die Staatsanwaltschaft geht von einem Streit um die Firma als Tatmotiv aus. Der Angeklagte war wohl zuvor als Geschäftsführer abgesetzt worden. Außerdem soll am Tattag einer der angeschossenen Mitarbeiter gerade damit beschäftigt gewesen sein, den Türzugangscode für den Bürotrakt zu ändern. Danach hätte der Angeklagte wohl keinen Zugang mehr gehabt.
Lebenslange Haft droht
Bisher sind sechs Verhandlungstage am Landgericht Hagen angesetzt. Dem Angeklagten droht eine lebenslange Haft.
Unsere Quellen:
- Landgericht Hagen
- WDR-Reporter
- Nachrichtenagentur AFP