Steine fallen von Fassade: Kirche in Witten abgesperrt

Stand: 08.07.2024, 19:00 Uhr

Eine Kirche in Witten ist komplett abgesperrt worden, weil größere Gesteinsbrocken aus der Fassade fallen könnten. Schon im April wurden nach starken Regenfällen Schäden an dem Gebäude festgestellt.

Von Daniel Chur

"Achtung Steinschlag Lebensgefahr" - so weisen Schilder an der Absperrung rund um die evangelische Kirche Witten-Stockum auf die Situation hin. Eine Situation, die weitaus dramatischer ist, als zunächst angenommen.

Plötzlich lösten sich schwere Steine

"Ein Restaurator war vor einigen Tagen hier und hat auf einem Hubsteiger die Fassade begutachtet", berichtet der Vorsitzende des Gemeinde-Presbyteriums, Norbert Mannebach. "Schon bei einem leichten Klopfen löste sich dann ein schwerer, tellergroßer Stein mit spitzen Kanten und fiel herab." Spätestens da sei klar gewesen, in welchem Zustand die Kirche gerade ist.

Inspektion der Kirche mit dem Hubsteiger Anfang Juli

Die ersten Probleme tauchten bereits im April auf, so der Presbyter weiter. Damals seien es kleine Steine gewesen, die innen und außen von dem Gebäude herab fielen. Bereits da wurde das Gebäude abgesperrt, Gottesdienste fortan ins Gemeindehaus und größere Feste wie Konfirmationen in die katholische Kirche gegenüber verlagert.

Turm bereits mit Spanngurten gesichert

Nun aber nach der genaueren Inspektion musste die Gemeinde das Gelände um die 1902 erbaute Kirche weiträumiger absperren. "Diese Steine wollen Sie nicht auf den Kopf bekommen", so Mannebach. Der hintere Turm der Kirche sei jetzt auch mit Spanngurten gesichert worden, wegen Einsturzgefahr.

Grund für den bedenklichen Zustand der Kirche sind offenbar starke Regenfälle. Durch sie hätten die Ruhrsandsteine, mit denen die Kirche gebaut wurde, an Halt verloren. Eine Restauration ist dringend nötig.

Fördergelder und Spenden für Rettung nötig

Doch die kostet. Wie viel - das kann Norbert Mannebach noch nicht sagen. Und auch Handwerker, die sich mit dem Material auskennen, dürften schwierig zu finden sein, sagt er. Inzwischen steht die Gemeinde aber mit der Denkmalbehörde in Kontakt, denn die Kirche steht unter Denkmalschutz.

"Wir werden uns um Fördergelder bemühen und nach den Ferien wollen wir in der Gemeinde auch eine Spendenaktion für unsere Kirche starten", so Norbert Mannebach. "Aber es ist ein Wettlauf mit der Zeit." Denn weitere Stürme oder Regenfälle könnten dem Gebäude weiter zusetzen.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichten wir am 09.07.2024 auch im Radio in der Lokalzeit bei WDR 2.