"Hitze stellt vor allem für ältere Menschen eine erhebliche Belastung dar und kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, dass wir den Schutz vor Hitze intensivieren und präventive Maßnahmen einfach zugänglich machen", begründet Ruth Sauerwein vom Seniorenbeirat die Notwendigkeit des Hitzetelefons. Es steht aber nur Hagener Bürgern zur Verfügung.
Hitze gefährdet besonders Senioren
Wenn die Sonne brennt: Das neue Hitzetelefon soll insbesondere ältere Menschen schützen.
Wenn der Deutsche Wetterdienst eine Hitzewarnung veröffentlicht, sollen die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hitzetelefons aktiv bei den Senioren anrufen und diese über die Hitzewarnung informieren. Der DWD spricht bei Temperaturen ab 32 Grad von Hitze, ab 38 Grad von extremer Hitze. Allerdings beeinflussen noch andere Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, wie sehr die Hitze den Kreislauf belastet.
Gleichzeitig sollen sie die Angerufenen mit Tipps zum richtigen Verhalten bei Hitze oder extremer Hitze versorgen, so Ruth Sauerwein: "Dazu gehören unter anderem regelmäßig Wasser zu trinken, schattige Plätze aufzusuchen, luftige Kleidung zu tragen und im Bedarfsfall die Medikation mit der Hauspraxis abzustimmen."
Mitarbeiter achten auch auf Anzeichen für gesundheitliche Probleme
Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen, ergänzt: "Während des Gesprächs achtet das Team auch auf Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung und könnte so im Bedarfsfall Angehörige oder die Hauspraxis informieren. Eine individuelle Gesundheitsberatung können wir aus medizinischen und haftungsrechtlichen Gründen jedoch nicht anbieten."
Ähnliche Angebote in Köln und Dortmund
Das neue Hitzetelefon ist eine Maßnahme aus dem Hitzeaktionsplan der Stadt Hagen. Ein vergleichbares Angebot gibt es in NRW in Köln. Auch dort hat die Stadt ein Hitzetelefon für Senioren eingeführt. Darüber informieren Mitarbeiter des Gesundheitsamtes angemeldete Senioren über Hitze.
In Dortmund gibt es von Anfang Mai bis Ende September das Hitzetelefon des Seniorenbeirates. Das warnt nicht aktiv vor Hitze, hier können Senioren aber zwei Mal in der Woche, dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr (Telefon: 0231 50-2 9690 oder 0231 50-1 13 50) Informationen zum Umgang mit Hitze bekommen, zum Beispiel Kontakt zu Lebensmittel-Lieferdiensten, Begleitdiensten und Apothekenlieferdiensten. Zudem können professionelle Ansprechpartner für medizinische Probleme vermittelt werden.
Anmeldung in Hagen per Telefon oder Mail
In Hagen können sich interessierte Senioren per Telefon (02331/184170) oder Mail (info@fzhagen.de) bei der Freiwilligenzentrale Hagen für das neue Hitzetelefon anmelden. Sollte niemand ans Telefon gehen, können Interessierte ihre Daten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Bei der Anmeldung werden der Name und eine Telefonnummer notiert, unter der die Angemeldeten am besten erreichbar sind. Diese Daten werden vertraulich behandelt.
Erste Anmeldungen gibt es schon
Die Freiwilligenzentrale Hagen hat am Montag die ersten Anmeldung für das Hitze-Telefon entgegengenommen und Termine für eine Erstberatung vereinbart. Denn das Erstgespräch soll in aller Ruhe geführt werden, um den Senioren zu erklären, wie das Hitze-Telefon funktioniert und wichtige Informationen abzufragen, wie etwa Medikamente, die eingenommen werden, die bei Hitze in den Kühlschrank gehören.
Quellen:
- Stadt Hagen
- Freiwilligenzentrale Hagen
- Seniorenbeirat Hagen
- Deutscher Wetterdienst
- Stadt Köln
- Stadt Dortmund