Ein Becken im Freibad.

Zu wenige Rettungsschwimmer – Nicht alle Freibäder im Ruhrgebiet geöffnet

Stand: 07.06.2023, 12:03 Uhr

In Duisburg ist eines von zwei städtischen Freibädern geschlossen, in Essen-Kettwig und Dortmund wurde die Öffnungszeit eingeschränkt: Viele Freibäder in NRW leiden unter Personalmangel.

Zwar ist der Badespaß am verlängerten Wochenende fast überall möglich, aber oft mit Einschränkung. Statt bis 20 Uhr haben einige Bäder nur bis 18 Uhr geöffnet. Bei manchen funktionieren bestimmte Einrichtungen wie etwa das Sprungbrett nicht. An anderen Orten gibt es Defizite bei den Hallenbädern, weil Mitarbeiter für die Freibäder abgezogen werden.

Viel Personal durch Corona verloren gegangen

Ein Zettel am schwarzen Brett verkündet, dass das Hallenbad an Fronleichnam geschlossen ist.

Personal wird aus Hallenbädern abgezogen

Ein Grund für den Personalmangel: Viele der saisonalen Arbeiter haben sich während der Corona-Pandemie einen Job mit mehr Sicherheit gesucht. Jetzt neue Leute anzuwerben ist schwierig. Wichtig sei es, hier neue Wege einzuschlagen. Ann-Christin von Kieter von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen hat festgestellt: "Am erfolgreichsten ist alles, was mit Social media zu tun hat, einfach Werbung machen, und da sind natürlich große Betriebe im Vorteil, die eine eigene Marketingabteilung haben. Die auf Social Media Kanäle setzen, an die jungen Leute rangehen."

Werbung um Sportstudenten

Das Freibad in Essen-Kettwig aus der Luft betrachtet.

Nicht alle Freibäder sind fürs sonnige Wochenende gewappnet

Junge Leute wie Sportstudent Niklas Nübel. Er ist als Rettungsschwimmer in Essen-Kettwig tätig. Und er sagt: "Gerade wenn eine Krankmeldung reinkommt, dann muss man ein paar Schichten auffangen. Man versucht, die ganzen Schichten abzudecken, aber das ist natürlich extrem schwer, wenn sich wenig Rettungsschwimmer, so wie ich, als Saisonkraft dafür melden."

Es geht aber auch anders. Einige Bäder im Ruhrgebiet haben ausreichend Personal. Grund ist die Zusammenarbeit mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft.

Wir haben eine Luxussituation, weil wir die Kooperation mit der DLRG haben. Die Aufsichtspflicht haben wir jeden Tag gegeben dadurch. Jonas Jarzombek, Badleiter Stenhoffbad in Bottrop

Für Sportstudent und Rettungsschwimmer Niklas Nübel würde ein größeres Kollegium die Stimmung im Bad verbessern - gerade auch für die Badegäste. Denn die könnten dann auch nach einem langen Arbeitstag noch im Freibad in den Feierabend rutschen.

Über dieses Thema berichten wir heute Abend in der Lokalzeit Ruhr.

Spontan geschlossen - Freibad Netphen hat zu wenig Personal

WDR Studios NRW 06.06.2023 00:40 Min. Verfügbar bis 06.06.2025 WDR Online


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