Erste Bauernhof-Kita in Dortmund

Lokalzeit aus Dortmund 11.07.2023 15:58 Min. Verfügbar bis 11.07.2025 WDR Von Claudia Dolgner

"Rübenräuber" packen an: Dortmunds erste Bauernhof-Kita

Stand: 11.07.2023, 19:12 Uhr

Tiere füttern, Ställe ausmisten, säen und ernten: Die Kinder der Hof- und Naturkita "Die Rübenräuber" in Dortmund haben täglich alle Hände voll zu tun.

Von Vivienne Zahel

Langeweile oder Heimweh kennen sie in ihrer Kita nicht, denn auf dem Lernbauernhof Schulte-Tigges gibt es immer etwas zu tun. Ob Erdbeeren ernten, Gurken im Beet anpflanzen, den Ziegenstall misten oder die Hühner versorgen – die Kinder helfen bei allem fleißig mit.

Kinder, Erzieherinnen und ein Schaf sind auf einer Wiese.

Die Kinder lernen den Umgang mit den Hoftieren.

Dabei können sie sich ordentlich austoben, aber gleichzeitig auch neugierig sein. Sie lernen vor allem, behutsam mit den Tieren und Pflanzen umzugehen und Verantwortung gegenüber der Umwelt zu übernehmen.

Das weiß auch der Besitzer des Hofes Elmar Schulte-Tigges: "Die Kinder erleben jeden Sonnenstrahl und jeden Regen, was das mit den Pflanzen und Tieren macht, übernehmen Verantwortung, wachsen, reifen und lernen fürs Leben."

Idee bereits seit Frühjahr 2018

Schlaf-, Ruhe- und Sitzplätze für eine Kita in einem Zirkuswagen

Im Zirkuswagen finden die Kinder Platz, um sich auszuruhen und zu schlafen.

Die Idee einer eigenen Bauernhof-Kita kam dem Landwirt bereits im Frühjahr 2018. Schon zuvor hatte er regelmäßig Besuch von Kitagruppen auf seinem Hof. Nachdem er lange auf die behördliche Genehmigung warten musste, konnte der Kitabetrieb vier Jahre später endlich starten.

Über das Projekt "nordwärts" entstand der Kontakt zum jetzigen Träger, dem ZOK (ZukunftsOrientierte Kinderbetreuung) aus Mülheim. Seit einem halben Jahr gibt es nun die Bauernhof-Kita auf dem Hof. Es ist die Erste ihrer Art in Dortmund.

Zirkuswagen als Unterschlupf

Außensitzbereich einer Bauernhof-Kita mit Sonnensegel

Unter dem großen Sonnensegel findet draußen der Mittagstisch statt.

In einem großen Zirkuswagen auf der Streuobstwiese findet die Gruppe bestehend aus insgesamt 20 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren Unterschlupf. Da aber alle immer in Bewegung sind, werden hier meistens nur die Schlaf- und Ruhephasen abgehalten. Ansonsten spielt sich der Kita-Alltag draußen auf dem Gelände ab.

Das ist aber kein klassisches Kitagelände. Einen richtigen Sandkasten oder eine Wippe gibt es hier nicht. Die Kinder spielen stattdessen mit dem, was da ist: die Äste der Äpfel- und Pflaumenbäume, die Erde auf der Wiese oder sie toben einfach herum. Genügend Platz für Abenteuer gibt es jedenfalls.

Tier- und naturnah Arbeiten

Erzieher und Einrichtungsleiter Philip Stutter freut sich, dass die Kita so besonders und partizipativ ist und seine Schützlinge selbstbestimmt am Kita-Alltag teilhaben. So wurde beispielsweise der Kita-Name von den Kindern selbst ausgesucht. Auch welches Obst und Gemüse sie im Beet anbauen, haben die Kinder selbst entschieden. "Das Besondere an der Kita ist das tier- und naturnahe Arbeiten", weiß Stutter.

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