Brücke auf Rädern | sv
00:28 Min.. Verfügbar bis 21.08.2025.
Abriss von maroder A43-Brücke im Ruhrgebiet startet
Stand: 21.08.2023, 14:50 Uhr
Seit Montag wird die marode A43-Brücke zwischen Herne und Recklinghausen abgerissen. Dort dürfen seit knapp zweieinhalb Jahren keine schweren LKW mehr fahren.
Von Stefan Weisemann
Von nicht weniger als einem "wichtigen Meilenstein" spricht die Autobahn GmbH. Am Montag hat sie den Abriss eines echten Problemfalls begonnen: Die Emschertalbrücke zwischen Herne und Recklinghausen kommt weg. Die Brücke auf der A43 also, die Autofahrer im Ruhrgebiet wegen ihrer Schrankenanlage für schwere LKW kennen.
Die Emschertalbrücke ist fast 60 Jahre alt. Eigentlich ist sie auch nicht eine Brücke, sondern gleich drei hintereinander: Eine über die Bahngleise, eine über die Emscher und eine über den Rhein-Herne-Kanal. An der letzten wurden bei einer Überprüfung für den Ausbau der A43 durchgebogene Stahlträger festgestellt.
Die Schrankenanlage auf der A43 verhindert, dass schwere LKW über die Brücke fahren
Die Folge: Fahrzeuge, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, dürfen seit knapp zweieinhalb Jahren nicht mehr über die Brücke fahren. Eine große Schrankenanlage mit Sensoren und Waage verhindert das. Und bremst den Verkehr stark aus.
Erstes Brückenteil wird abgerissen
In Zukunft sollen die Autos und LKW wieder komplett schrankenlos auf der A43 fahren können. Vorher steht aber noch sehr viel Arbeit an. Die Autos werden aktuell alle über die Westseite der Brücke geführt. Die Ostseite ist damit für den Abriss freigegeben. Als erstes kümmern sich die Arbeiter um den Brückenteil über die Bahnstrecke.
Die Brücke wird mithilfe von zwei großen Spezialfahrzeugen am Stück seitlich "ausgefahren". Das dauert mehrere Stunden, weil es Zentimeter für Zentimeter abläuft. Die Brücke wird auf dem Baufeld direkt nebenan abgelegt. Arbeiter zerlegen sie dort in den nächsten zwei Wochen. Anschließend folgen die Brücken über die Emscher und den Rhein-Herne-Kanal. Ihr Abriss wird nicht ganz so aufwendig.
Wegen der Arbeiten ist die Bahnstrecke zwischen Dülmen und Recklinghausen-Süd bis zum 1. September gesperrt. Das betrifft unter anderem den RE2 und die S9.
Neue A43-Brücke wird breiter
"Voraussichtlich Ende 2025" rechnet die Autobahn GmbH damit, dass auf der Ostseite ein neues Brückenbauwerk steht. Darüber dürfen dann auch wieder schwerere Fahrzeuge fahren. Die Zeit der Schrankenanlage wäre dann vorbei. Für den Abriss und Neubau der Westseite nennt die Autobahn GmbH keinen Zeitplan.
Klar ist aber: Am Ende soll die neue Brücke sechs Spuren haben, genauso wie irgendwann die komplette A43 zwischen Marl und Witten. Der Autobahn-Ausbau läuft seit neun Jahren und soll insgesamt 900 Millionen Euro kosten.
Über dieses Thema berichtet die Lokalzeit Rhein Ruhr auf WDR 2 am 21.08.2023.