Die Hände eines Täters, der in Handschellen abgeführt wird (Symbolbild)

Raubserie von Jugendlichen: Weiterer Ermittlungserfolg in Gelsenkirchen

Stand: 06.02.2023, 15:27 Uhr

Immer wieder bedrohen und überfallen Jugendbanden in Gelsenkirchen andere Teenager und Kinder. Die Polizei ermittelt aktuell in über 100 Fällen. Jetzt konnte sie einen weiteren Tatverdächtigen festnehmen.

Es ist der fünfte Tatverdächtige, den die Polizei in Gelsenkirchen festgenommen hat. Schon seit Monaten ermittelt die "Ermittlungskommission König" in Gelsenkirchen, um eine Serie von über 100 Raubüberfällen und Körperverletzungen aufzuklären. Wie die Polizei heute mitteilt, klickten am vergangenen Freitag die Handschellen.

15-Jähriger in U-Haft

Die Polizei vollstreckte einen Untersuchungshaftbefehl, den die Staatsanwaltschaft Essen beantragt hatte. Um 7 Uhr morgens holten die Beamten einen 15-Jährigen aus der Wohnung seiner Eltern ab. Der Junge soll mehrere schwere Raubdelikte begangen haben und war in der Vergangenheit bereits zu einer vierwöchigen Jugendhaftstrafe verurteilt worden.

Selbst während eines Hafturlaubs und sogar am Tag seiner Entlassung soll er erneut straffällig geworden sein. Laut Polizei können dem jetzt Festgenommenen sechs Taten nachgewiesen werden. Unter anderem ein schwerer Raub mit einem Hammer als Waffe.

EK König macht sich bezahlt

Nur wenige Tage zuvor konnte die Polizei einen weiteren Tatverdächtigen festnehmen. Er soll gemeinsam mit weiteren Jugendlichen einen 17-Jährigen eingekesselt und mit Messern bedroht und zur Herausgabe seines Handys gezwungen haben. Als einer der mutmaßlichen Täter mitbekam, dass er von der Polizei wegen dieser und zwei weiteren Taten gesucht wird, stellte er sich auf der Wache.

17-jähriger mutmaßlicher Räuber war bereits in Haft

Der 17-Jährige ist wegen Raubes vorbestraft, saß noch bis vergangenen Sommer in Haft. Jetzt ist er wieder in U-Haft. Der Jugendliche ist nur ein Beispiel für mehr als 50 Verdächtige, gegen die die Polizei aktuell ermittelt. Die meisten seien zwischen 14 und 18 Jahre alt.

Die Polizei hat im vergangenen Jahr die "Ermittlungskommission König" gebildet, benannt nach dem Heinrich-König-Platz - dort hatte es besonders viele Fälle gegeben. Generell stehen die Raubzüge laut Polizei fast immer in Verbindung mit Körperverletzungen. Die Jugendlichen erbeuten meist Kleinstbeträge, Smartphones oder Kopfhörer.