Zugunglück in Hürth: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Beschuldigte

Stand: 12.05.2023, 12:23 Uhr

Nach dem schweren Zugunglück in Hürth Anfang Mai mit zwei Toten ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft nun gegen zwei Beschuldigte wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung.

Einer der Beschuldigten war am Unfalltag als verantwortlicher Bauüberwacher einer Ingenieurgesellschaft eingesetzt. Der andere Beschuldigte war als Sicherungsposten einer Sicherheitsfirma beschäftigt.

Nach bisherigen Ermittlungen soll der Bauüberwacher die Streckensperrung zwar über die Fahrdienstleitung im zuständigen Stellwerk angefragt haben, bekam dafür aber keine Genehmigung. Das hätte der Bauüberwacher der Sicherheitsfirma übermitteln müssen. Obwohl die Freigabe nicht vorlag, sollen die Sicherungsposten mit den Arbeitern auf die Gleise gegangen sein.

Zugunglück in Hürth: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Beschuldigte

00:33 Min. Verfügbar bis 12.05.2025


Dort erfasste ein IC einen Bauarbeiter und einen Sicherheitsposten. Beide waren sofort tot. Fünf Kollegen konnten im letzten Augenblick zur Seite springen und erlitten einen Schock. Die Männer hatten laut Staatsanwaltschaft im Auftrag der Deutschen Bahn Arbeiten am Gleisbett - sogenannte Gleisstopfarbeiten - durchgeführt.

Die Staatsanwaltschaft muss nun klären, warum die Sicherheitsfirma die Arbeiter trotz fehlender Freigabe auf die Gleise geführt hat.