Kein ÖPNV-Ausbau in Wuppertal
Stand: 18.12.2023, 20:21 Uhr
Der Busverkehr in Wuppertal wird auf absehbare Zeit nicht ausgebaut. Das hat der Rat der Stadt entschieden. Ein Ausbau hätte Geld gekostet, das die Stadt nicht hat. Kritik kam im Vorfeld bereits von Fahrgastverbänden und Bürgern.
Von Anke Spiess
Die Entscheidung war nicht einstimmig. Grüne und Linke hatten im Rat dafür gekämpft, dass im jetzt beschlossenen Nahverkehrsplan ein Ausbau bis zum Jahr 2035 festgelegt wird. Doch jetzt wird das Angebot auf dem Vor-Corona-Niveau festgeschrieben. Allein das kostet sechs Mio Euro mehr im Jahr. Denn zurzeit fahren die Stadtwerke immer noch einen reduzierten Fahrplan.
Klimaschutz bleibt auf der Strecke
Die jetzige Entscheidung bedeute einen jahrelangen Stillstand in Sachen Öffentlicher Nahverkehr, so ein Sprecher von Pro Bahn. So werde nicht erreicht, dass mehr Menschen vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen. Der Stadtrat schiebe den Ausbau auf die lange Bank, so könne das Ziel der Reduzierung des CO2 Ausstoßes bis zum Jahr 2035 nicht erreicht werden.
Fahrgäste gehen verloren
Zehn bis fünfzehn Millionen Fahrgäste sind in den vergangenen 15 Jahren laut Pro Bahn in Wuppertal verloren gegangen. Andere Städte hätten im gleichen Zeitraum ihr Fahrgastaufkommen deutlich erweitern können, so ein Sprecher. Die Stadtwerke weisen das zurück und begründen den Verlust von Fahrgästen mit den Auswirkungen von Corona. Zur Zeit würden die Zahlen der Kunden wieder steigen.
Traurige Entscheidung
Die Entscheidung gegen einen Ausbau in den kommenden Jahren sei ein trauriger Schlusspunkt einer seit 15 Jahren andauernden Angebotsreduzierung. Diese habe nichts mit der Nachfrage zu tun, sondern mit rein wirtschaftlichen Entscheidungen, heißt es von Pro Bahn.
Unsere Quellen:
- Pro Bahn
- Bündnis mobiles Wuppertal
- Bündnis 90/ Die Grünen