Die Bahn will letzte Schäden durch das Hochwasser vom Juli 2021 rund um Wuppertal beseitigen. Außerdem werden einige fehlerhafte Bahnschwellen ausgetauscht. Zwischen Köln, Wuppertal und Dortmund fahren bis zum 13. November (5.00 Uhr) keine Fernzüge. Sie werden weiter nördlich über das Ruhrgebiet umgeleitet. Einige Züge fallen auch ganz aus. In den Bahnhöfen Hagen, Wuppertal und Solingen hält knapp drei Wochen lang kein ICE. Auch im Nahverkehr gebe es zahlreiche Einschränkungen, kündigte die Bahn an.
Das Tief "Bernd" hatte zwischen dem 12. und 19. Juli 2021 in mehreren Regionen Deutschlands schwere Niederschläge und Überschwemmungen verursacht. Besonders betroffen waren NRW und Rheinland-Pfalz - in der Folge kam es zu starken Beschädigungen an der Infrastruktur der Bahn.
Bahn erneuert unter anderem Gleise und Schwellen
Bei diesem Hochwasser war auch die Wupper über die Ufer getreten und hatte unter anderem in Wuppertal und Leichlingen bei Leverkusen die Schienen beschädigt. Die Strecke war damals bereits vorläufig repariert worden. "Jetzt müssen wir aber einmal richtig in die Gleise, um unsere Technik für einen längeren Zeitraum in Ordnung zu bringen", sagte der Leiter der Instandhaltung bei der DB Netz im Raum Düsseldorf, Jürgen Ptaszyk. Insgesamt würden auf rund zehn Kilometern Gleise, Schwellen und Schotter erneuert. Dafür investiere die Bahn rund zwölf Millionen Euro.
Bahnschwellen mit Herstellerfehlern
Unter anderem tauscht die Deutsche Bahn zwischen Hagen und Schwelm auch mehr als 5000 Bahnschwellen aus. Bei diesen gebe es einen Herstellerfehler, so die Bahn. Baugleiche Schwellen waren auch auf einer Strecke in Bayern bei Garmisch-Partenkirchen verbaut, wo es im Juni 2022 einen tödlichen Unfall gegeben hatte.
Lange Auswirkungen auf den Nahverkehr
Im Nahverkehr wirken sich die Bauarbeiten sogar noch länger aus. Dort fahren laut Plan erst am 26. November wieder alle Züge rund um Wuppertal ohne Einschränkungen. Betroffen sind die Linien RE4, RE7, RE13, RE49, RB48, S7, S8, S9 und S28. Welche Auswirkungen es auf welcher Linie gibt, ändert sich während der knapp fünfwöchigen Bauphase mehrmals. Reisende sollten sich deshalb im digitalen Fahrplan informieren, wie sie ans Ziel kommen, riet die Bahn. Für ausfallende Züge gebe es Ersatzbusse.
"Wir wissen, dass wir den Reisenden sehr viel abverlangen", sagte Ptaszyk. "Die Arbeiten sind aber zwingend notwendig, um die Strecke für die kommenden Jahre fit zu halten." Zuletzt hatten Bauarbeiten bei der Bahn etwas weiter nördlich im Ruhrgebiet für Einschränkungen gesorgt. In den Herbstferien war der Bahnverkehr zwischen dem westlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland weitgehend eingestellt worden.
Die Bahn arbeitet nach eigenen Angaben mit Hochdruck daran, die durch die Hochwasserschäden zerstörten Strecken in NRW und Rheinland-Pfalz schnellstmöglich wieder aufzubauen.