Ehepaar vor dem verschneiten Brandschutt

Brandschutt bleibt weiter in Wipperfürther Wohngebiet liegen

Stand: 28.11.2023, 17:30 Uhr

Nach mehr als einem Jahr sollte heute der Brandschutt eines abgebrannten Hauses aus einem Wipperfürther Wohngebiet abgeholt werden. Doch dann kam der Schnee.

Von Gaby van den Boom

Das Haus der Schlenkhoffs war im November vergangenen Jahres abgebrannt - kurz nachdem sie es bezogen hatten. Schon längst wollte die Familie auf ihrem Grundstück ein neues Haus bauen. Doch den Brandschutt wollte keine Entsorgungsanlage abnehmen. Nach immer neuen Gutachten hatte sich endlich die Sondermüllverbrennungsanlage in Brunsbüttel bereit erklärt, den Müll heute anzunehmen. Doch dann kam der Schnee.

Schnee blockiert Abholung

Die Hauseigentümer Martina und Thorsten Schlenkhoff haben heute vergeblich gewartet. Sie hatten sich extra freigenommen, um mitzuverfolgen, wie der Bauschutt abgeholt wird. Doch dann kam die Nachricht, der Bagger kann nicht an das Grundstück gebracht werden - wegen des Schnees auf den steilen Straßen im Wipperfürther Ortsteil Ohler Berg. Er drohe abzurutschen und mit seinen 20 Tonnen die benachbarten Häuser zu beschädigen.

Abtransport schwierig

Die Auflagen für den Abtransport des Brandschutts sind nach Angaben des Entsorgungsunternehmens streng. Der Bauschutt muss vor Ort auf dem Grundstück zerkleinert werden. Weil auf dem steilen Grundstück kein Platz für die großen Container ist, müssen sie hunderte Meter entfernt auf der Straße abgestellt werden. Der Schutt darf aber nicht einfach offen über die Straße transportiert werden, sondern muss zunächst in verschließbare Säcke gefüllt werden.  

Zufahrt wird erst einmal aufgetaut

Die Mitarbeiter der Entsorgungsfirma wollen die Zufahrt jetzt mit Spezialsalz von Schnee und Eis befreien. Wann genau, ist allerdings noch unklar – denn weitere Schneefälle sind angekündigt.

Eingeschneiter Bagger neben dem Brandschutt

Der Bagger wurde erst einmal auf der Straße abgestellt. Die Schlenkhoffs nehmen die erneute Verzögerung gelassen. Das sei höhere Gewalt – auf ein paar Tage früher oder später käme es jetzt auch nicht mehr an. Sie sind einfach nur froh, dass es endlich weitergehen kann und sie hoffentlich bald ein neues Haus auf ihrem Grundstück bauen können.  

Versicherung zahlt weiter

Die Familie ist mit ihrem 13-jährigen Sohn seit einem Jahr in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung in der Nachbarschaft untergekommen. Nach zehn Monaten hatte die Versicherung die Zahlungen für die Miete eingestellt. Für die Schlenkhoffs bedeutete das eine riesige finanzielle Belastung, denn sie mussten gleichzeitig den Kredit für ihr abgebranntes Haus weiter bedienen. Doch jetzt meldete sich die Versicherung. Sie zahlt die Miete weiter.

Die Schlenkhoffs waren damals unverschuldet Opfer eines Brandstifters geworden, der in Wipperfürth sein Unwesen trieb und nie gefasst wurde.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 28.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Bergisches Land.