"Voltfang" aus Aachen - vom Wohnmobil zur Unternehmensidee

03:46 Min. Verfügbar bis 08.08.2028

"Voltfang" aus Aachen - vom Wohnmobil zur Unternehmensidee

Stand: 07.08.2023, 18:02 Uhr

Drei Studenten aus Aachen starteten ihre Produktionsversuche in einer kleinen Werkstatt. Mittlerweile finden Investoren ihre Idee so vielversprechend, dass sie "Voltfang" mit insgesamt 5 Millionen Euro unterstützen.

Von Sophia Naim

Alles fing in ihrem Wohnmobil an, mit dem die drei Studenten David Oudsandji, Roman Alberti und Afshin Doostdar oft auf Festivals unterwegs waren. Sie hatten es mit Solaranlagen ausgestattet und wollten diesen Strom speichern, um ihn auch abends nutzen zu können.

Im Internet fanden sie überraschend viele und günstige Angebote von gebrauchten Batterien aus Elektro-Autos. "Hierin könnten wir doch die "Volts" (also den Strom) fangen, das war die Idee - und so entstand Voltfang", erzählt David Oudsandji, 27 Jahre alt und mittlerweile Geschäftsführer.

Neues Leben für ausrangierte Akkus von E-Autos

Voltfang gibt den gebrauchten Batterien ein neues Leben. Eine Second Life Technologie die funktioniert, denn die Elektro-Autohersteller müssen die Batterien oft schon austauschen, wenn diese noch 80 Prozent Restkapazität haben.

"Und weil es bisher keine guten Recyclingmöglichkeiten gibt, sind sie froh, wenn sie die Batterien loswerden und wir können diese super nutzen", erzählt der 30-jährige Roman Alberti, ebenfalls Geschäftsführer bei Voltfang.

Wir können die Batterien letztlich genauso lang haltbar machen wie eine Neubatterie, garantiert für 10 Jahre. David Oudsandji, Geschäftsführer Voltfang

Selbstentwickelte Software macht es möglich

Voltfang ist es gelungen eine spezielle Hard- und Software zu entwickeln, um den Zustand der gebrauchten Batterien exakt zu ermitteln.

Die alten Batterien werden zu neuen Modulen zusammengebaut und dann als Mega-Speicher verkauft. Filialen von McDonald's und Aldi Nord haben bereits zugegriffen, um damit beispielsweise nachts die Kühlungen in Betrieb zu halten.

Voltfangs Vision

"Aber wir wollen nicht nur auf einzelne Unternehmen gucken, sondern auf das ganze Energienetz. Das können wir durch unser Speichersystem zukünftig stabilisieren", meint Roman Alberti.

Aus fünf Mitarbeitern wurden in den letzten zwei Jahren 50, die nun zur - wie sie es nennen - "Volt-Familie" gehören. Bald sollen es 300 sein, sagen die Gründer. Diese Erfolgsgeschichte scheint also noch längst nicht zuende geschrieben.

Über dieses Thema haben wir am 26.07. im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Aachen berichtet.