Forschungsobjekt ist die "Patella vulgata" - die Napfschnecke. Sie wird so genannt, weil ihr Häuschen aussieht wie ein schüsselförmiger Napf. Wissenschaftler aus der ganzen Welt interessieren sich für das nur rund drei Zentimeter kleine Schneckentier.
Die Napfschnecke von unten
Die Napfschnecke lebt unter Wasser und ernährt sich von Algen, die sie mit den Zähnen auf ihrer Raspelzunge von den Steinen abkratzt.
Bergische Wissenschaftlerinnen wollen von der Schnecke lernen
Forscherinnen begutachten die Zähne der Napfschnecke
Professor Swantje Bargmann und Dr. Jana Wilmers, Ingenieurinnen aus dem Fachbereich Materialwissenschaft, fühlen schon seit längerem der Napfschnecke auf die Zähne. Diese nur Millimeter großen Zähne sind so hart, dass sie Steine zerkleinern können, ohne zu brechen.
Computergestützt untersuchen die Wissenschaftlerinnen, wie die Zähne aufgebaut sind. Dabei schneiden sie das Materail am Bildschirm in dünne Scheibchen, hundertfach dünner als das menschliche Haar.
Potenzial für technische oder medizinische Anwendungen
Eine Napfschnecke
Ingenieure sind immer daran interessiert, etwas zu finden, was Bauteile stabiler oder haltbarer macht. Dies ist auch das Ziel der Untersuchungen an der Bergischen Universität. Das biologische Material der Schneckenzähne ist mit künstlich hergestellten Karbonfasern vergleichbar. Es soll später für Flugzeugteile, Boote oder auch für den medizinischen Bereich genutzt werden. In der weltweiten wissenschaftlichen Forschung ist die Napfschnecke der neue "Bionik-Superstar".