Ein Jahr "Temporäre Schulstraßen": Stadt Bonn zieht positives Fazit
Stand: 26.08.2024, 13:33 Uhr
Seit einem Jahr läuft in Bonn das Pilotprojekt "Temporäre Schulstraßen". Dabei wird der Autoverkehr vor Schulen verringert, damit die Kinder sicherer zum Unterricht kommen. Jetzt hat die Stadt Bilanz gezogen.
Von Christoph Hensgen
Alle Beteiligten sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Die ersten Schulen haben laut der Stadt durchweg positive Erfahrungen damit gemacht.
Und das Erfolgs-Projekt wird ausgeweitet: Seit Montag beteiligt sich auch die Bodelschwingh-Grundschule im Bonner Stadtteil Friesdorf. Wie an den anderen fünf Grundschulen werden auch dort vor und nach Unterricht die Zufahrten für Autos gesperrt.
Anwohner dürfen noch rein - Elterntaxis nicht
Nur Anwohner dürfen dann noch durchfahren - aber keine Elterntaxis mehr. Eltern können ihre Kinder dann nur noch in extra ausgewiesenen Bereichen in Parallelstraßen absetzen. Die Folge: weniger gefährliches Verkehrs-Chaos vor den Einrichtungen.
"Es gab hier immer wieder gefährliche Situationen in den Bring- und Abholzeiten", berichtet Birgit Borcherding, Rektorin der Bodelschwinghschule. "Bis zu 20 Autos zeitgleich haben sich in Dreier- oder Viererreihen vor dem Haupteingang gedrängelt. Wir hoffen, dass die Kinder so einen gefahrlosen Weg zur Schule bekommen", sagt Borcherding. "Es geht aber auch darum, dass die Kinder selbstständiger werden, dass sie sich mehr bewegen. Außerdem schärft das die Konzentrationsfähigkeit der Kinder im Unterricht."
Profekt erfordert viel Engagement der Eltern
Das alles geht nur mit viel Engagement. Das Projekt "Temporäre Schulstraße" ist in Bonn-Friesdorf fest in Elternhand: 15 Väter und Mütter müssen morgens und mittags im Wechsel Warnbarken aufstellen, um die Zufahrt zur Schule zu sperren und später wieder freizugeben.
Wegen der durchweg positiven Erfahrungen setzt sich die Verwaltung dafür ein, dass sich weitere Schulen an dem Projekt "Temporäre Schulstraßen" beteiligen.