Aus vielen Boxen kommt in der Bonner Schau die passende Musik: Salsa, Rave oder Menuett. Wer will, kann einen der vielen Tanzworkshops besuchen. Damit zeigt die Tanzwelten-Ausstellung nicht nur, wie groß das Bedürfnis und die Lust zu tanzen sind, man kann beides auch hautnah erfahren.
Tanz weltweit
Ob in Kostümen aus grüner Seide auf Bali, in Spitzenkleidern fürs klassische europäische Ballett oder hinter tanzenden Masken von der Elfenbeinküste: Überall auf der Welt wird getanzt, oft im Kreis, manchmal allein, meist paarweise. Einige Objekte in der Bundeskunsthalle sind hinter Glas ausgestellt: uralte Vasen der Etrusker etwa, auf denen schon abgebildet ist, wie Menschen im Kreis tanzen. Dazu kommen viele Videos, etwa von Michael Jackson.
Moonwalk und Salsa-Kurse
Blick in die Ausstellung
Mitten in der Halle ist eine große Tanzfläche eingerichtet - für die vielen geplanten Workshops in der Bundeskunsthalle. Als kleine Hilfestellung sind auf dem Boden die Grundschritte der Paartänze Walzer, Tango und Rumba aufgeklebt.
Der Mensch als Bewegungsapparat
Mit-Kuratorin und Tanzwissenschaftlerin Claudia Jeschke sagt, was das Faszinierende am Tanzen ist: "Es hat einfach etwas damit zu tun, dass alle Menschen einen Körper haben, und der sich eigentlich auch immer gleich bewegen kann."
"Und wenn man es ziemlich gemeinsam macht, dann entwickelt sich eine gemeinsame Kraft", so Jeschke.
Am stärksten drückt das eine Videoarbeit aus Frankreich aus, in der die Banlieue den Barock erobert: Eine Gang von "Krump"-Tänzern aus den Pariser Vororten demonstriert, wie ihr Stil, sich mit Gesten, Kleidung und ruckartigen Armbewegungen auszudrücken, sogar bald 300 Jahre alte höfische Musik von Jean Philippe Rameau ganz locker und lebendig werden lässt. Eine von vielen schönen Erfahrungen in der Bonner Tanzwelten-Ausstellung.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 26.09.2024 auch im Radio auf WDR 2.
Unsere Quellen:
- Bundeskunsthalle
- Reporter vor Ort
- Claudia Jeschke, Mit-Kuratorin der Ausstellung