Düsseldorf: Entscheidung zu neuem Bahnhofstunnel in Gerresheim
Stand: 21.11.2024, 14:30 Uhr
Am Donnerstag entscheidet der Stadtrat über einen neuen Tunnel in Düsseldorf-Gerresheim. Er würde rund 40 Millionen Euro kosten.
Von Peter Hild
Der Düsseldorfer Stadtrat entscheidet am Donnerstag, wie es mit der maroden Bahnunterführung im Stadtteil Gerresheim weitergehen soll. Die Politiker sollen zwischen zwei Varianten entscheiden: Einem neuen Tunnel für rund 40 Millionen Euro oder einer deutlich günstigeren Fußgängerbrücke über die Gleise.
Eine politische Mehrheit für einen Tunnel gilt als sicher. Dieser wird seit Jahren auch von der lokalen Politik, Bürgern sowie Heimat- und Sportvereinen in Gerresheim gefordert.
Aktueller Tunnel wird gemieden
Der aktuelle Tunnel wird von vielen gemieden
Der bisherige Tunnel ist dunkel und oft verdreckt. Er gilt seit Jahren als Schandfleck. Viele Gerresheimer meiden ihn deshalb und fühlen sich durch die Bahntrasse in ein nördliches und südliches Gerresheim getrennt.
Mit Initiativen und zuletzt einer Resolution durch den Heimat- und Bürgerverein versuchen die Gerresheimer seit langem Politik und Verwaltung von einer neuen Unterführung zu überzeugen. Die Stadt zeigte sich jedoch zurückhaltend. Noch vor zwei Jahren hatte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) die Tunnelvariante angesichts der Haushaltslage als zu teuer eingestuft.
Entscheidung zwischen zwei Varianten
So könnte der neue Tunnel aussehen
Die Stadt stellte der Politik zwei Varianten vor, die sie geprüft hat: Eine Fußgängerbrücke über die Gleise inklusive Aufzügen und einen neuen, helleren, breiteren sowie barrierefreien Tunnel, der mit rund 40 Millionen Euro jedoch deutlich teurer wäre. Die Stadt müsste voraussichtlich einen Eigenanteil von gut 20 Millionen Euro tragen.
Die Entscheidung in den bisher beteiligten politischen Gremien fiel jedoch eindeutig aus: Sowohl die örtliche Bezirksvertretung als auch der Verkehrsausschuss präferierten nahezu einstimmig einen neuen Tunnel. Ein ähnliches Abstimmungsbild wird daher auch am Donnerstag im Rat erwartet.
Politik steht hinter Tunnellösung
SPD-Ratsfrau Elke Fobbe
"Eine Brücke hätte keine geeigneten Rampen für Rollstuhlfahrer, außerdem sind bei der Bahn oft die Aufzüge zu den Gleisen kaputt. Mit einem neuen Tunnel kommen die Menschen viel leichter von der einen auf die andere Seite und zu den Bahnsteigen", sagt Elke Fobbe, SPD-Ratsfrau aus Gerresheim. Bei einer Brücke müssten zudem die Radfahrer über andere Wege umgeleitet werden.
"Es ist zwar die teuerste Lösung, aber nach allen Abwägungen die beste für die Menschen in Gerresheim", erklärt CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk. Planung und Umsetzung werden jedoch voraussichtlich mehrere Jahre dauern. Für die Bürger im Stadtteil hat sich der lange Kampf aber nun offensichtlich gelohnt.
Quellen:
- Beschlussvorlage Stadt Düsseldorf
- WDR-Interview mit SPD-Ratsfrau Elke Fobbe
- WDR-Interview mit CDU-Ratsherr Andreas Hartnigk
Über dieses Thema berichten wir am 21.11.2024 auch im Radio auf WDR 2 und im WDR Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf.