Sicherheitsleute trotz Bedenken am NRW-Tag in Köln eingesetzt

Stand: 21.08.2024, 20:40 Uhr

Nur durch Zufall hat die Kölner Polizei den Einsatz von Wachleuten verhindert, gegen die erhebliche Sicherheitsbedenken bestehen.

Von Oliver Köhler

Die Polizei überprüfte die zwei Sicherheitsleute am Rande des NRW-Tages am Samstag während einer Verkehrskontrolle. Es stellte sich heraus, dass die beiden als Sicherheitsrisiko eingestuft sind.

Männer waren zum Dienst eingeteilt

Die Männer waren trotz der brisanten Einstufung am Samstag zum Dienst beim NRW- Tag eingeteilt. Erst nach der Zufalls-Kontrolle durch die Polizei soll die Stadt Köln sie nach Hause geschickt haben. 

Die Stadt hatte am vergangenen Samstag und am Sonntag bei der Feier des Landesgeburtstages mehr als 140 Sicherheitskräfte von privaten Wachdiensten eingesetzt.

In einer schriftlichen Stellungnahme an den WDR erklärte die Stadt Köln, es sei nicht erforderlich gewesen, aller Sicherheitskräfte vor der Veranstaltung zu überprüfen. "Es gibt keine rechtliche Vorgabe, Sicherheitsüberprüfungen vorzunehmen."

Kritik von Gewerkschaft der Polizei

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Nordrhein-Westfalen, Michael Mertens, hat die Stadt Köln scharf kritisiert, weil sie es unterlassen hat, private Sicherheitskräfte vor dem Einsatz am NRW-Tag zu überprüfen. "Es ist zwingend erforderlich, dass die Bürger aber auch die Polizei sich auf Leute, die zum Schutz von Menschen eingesetzt werden, verlassen können", sagte Mertens dem WDR. "Deshalb muss sichergestellt sein, dass keine Straftäter oder mögliche Attentäter unter den Sicherheitsleuten sind."

Zuständig für die Organisation des NRW-Tags war nach WDR-Informationen die Event-Abteilung im Büro der Kölner Oberbürgermeisterin. Großveranstaltungen werden in Köln sonst meist von der Event-Abteilung des Ordnungsamtes geplant.

Wenn das Kölner Ordnungsamt private Sicherheitskräfte für Karneval oder Silvester bestellt, werden alle Mitarbeiter Wochen vor Dienstbeginn von Polizei und Verfassungsschutz überprüft.

Warum sich die Event-Abteilung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker nicht an dem Vorgehen des Ordnungsamtes orientiert hat, ist auch in der Kölner Stadtverwaltung für viele ein Rätsel.

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