Rekordzahlen bei Rheinmetall - Protest vor Düsseldorfer Zentrale
00:27 Min.. Verfügbar bis 14.05.2026.
Rekordzahlen bei Rheinmetall - Protest vor Düsseldorfer Zentrale
Stand: 14.05.2024, 15:47 Uhr
Das Geschäft des Düsseldorfer Rüstungskonzerns brummt wie noch nie. Die Konzernleitung rechnet mit noch größerem Wachstum. Demonstranten sehen im Unternehmen dagegen einen "Händler des Todes".
Von Peter Hild
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat zur Hauptversammlung am Dienstag Rekordzahlen verkündet: Einen Umsatz im Jahr 2023 von erstmals mehr als sieben Milliarden Euro (+12 Prozent) und einen Gewinn vor Steuern von fast einer Milliarde Euro.
Rund 30 Menschen demonstrierten dagegen parallel zur Versammlung vor dem Konzern-Hauptsitz im Stadtteil Derendorf gegen die Unternehmenspolitik.
Böse Satire: Der Konzernchef tanzt mit dem Tod
Konzernchef tanzt symbolisch mit dem Tod
Die Kritiker aus verschiedenen Friedensinitiativen bezeichneten den Konzern auf einem großen Banner als "Händler des Todes", der für maximalen Gewinn auch vor Waffenlieferungen an autoritäre Regime nicht Halt mache.
In kleinen szenischen Vorführungen stellten die Teilnehmer Konzernchef Armin Papperger dar, wie er vom Sensenmann, symbolisch für den Tod, mit Geldscheinen zugeschüttet wird oder mit Sekt feiert.
"Wir fordern, dass die Militärsparte von Rheinmetall für mehr Kontrolle verstaatlicht und die zivile Produktion gestärkt wird", erklärte Protest-Organisator Michael Schulze von Glasser von der Deutschen Friedensgesellschaft.
Konzern will noch schneller wachsen
Rheinmetall-Chef Armin Papperger geht für die nächsten Jahre von einem noch größeren Wachstum aus, gerade im Militärbereich. In den Konzernbüchern stehen derzeit Aufträge im Gesamtwert von rund 40 Milliarden Euro. In Weeze am Niederrhein wird eine hochmoderne Fabrik für Teile des Kampfflugzeugs F35 gebaut. In Niedersachsen, Litauen und der Ukraine sollen neue Munitionsfabriken entstehen.
"Es sieht derzeit so aus, als ob die Politik weiter Milliarden in die Aufrüstung stecken will und Rheinmetall davon extrem profitieren wird", sagt Kritiker von Glasser. Das sei aber der falsche Weg, den man weiter kritisieren werde. Die friedliche Alternative sei Abrüstung und Verhandlungen mit Russland.
Unsere Quellen:
- Rheinmetall
- Deutsche Friedensgesellschaft