Organspendeausweis

Düsseldorfer Kampagne wirbt für Organspendeausweis

Stand: 05.09.2022, 14:29 Uhr

In Düsseldorf will die stadtweit erste Kampagne #DüsseldorfEntscheidetSich möglichst viele Menschen dazu animieren, einen Organspendeausweis auszufüllen – unabhängig davon, ob sie spenden wollen oder ablehnen.

In Deutschland ist es die erste stadtweite Aktion dieser Art, die unter anderem von der Stadt und den Krankenhäusern ins Leben gerufen wurde. Im Fokus stehe dabei der Mitmach-Gedanke, so ein Sprecher der Uniklinik. Erste Partner der Kampagne sind zum Beispiel das Comitee Düsseldorfer Carneval oder die Rheinbahn, wo die Ausweise in den Kundencentern ausliegen werden.

Die Initiatoren wollen aber alle Unternehmen und Vereine in der Stadt dazu anregen, bei der Kampagne mitzumachen. Die Organspendeausweise sollen beispielsweise in Kantinen oder an der Kasse ausgelegt werden und so einfach und schnell für alle verfügbar sein.

Organspendeausweis einfach und kostenfrei bestellen

Der Organspendeausweis kann kostenfrei auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung direkt online ausgefüllt und ausgedruckt oder alternativ auch nach Hause bestellt werden.

Angehörige durch Entscheidung entlasten

Die Kampagne soll mehr Menschen auf das Thema Organspende aufmerksam machen. Das wichtigste Ziel ist aber das Ausfüllen des Ausweises, denn jede Entscheidung entlastet die Angehörigen – egal, ob die Entscheidung für oder gegen die Spende ausfällt, meint Daniel Schrader, der die Organspende in der Düsseldorfer Uniklinik koordiniert: "Es ist moralisch extrem wertvoll, wenn Angehörige diese Frage nicht mehr beantworten müssen.

Bundesweit fehlen Organspenden

Anlass für die Organspende-Kampagne ist ein bundesweiter Mangel an Spenden. Im vergangenen Jahr gab es laut Uniklinik in ganz Deutschland 933 Organspender – während rund 8.500 schwer Erkrankte auf ein Spenderorgan warteten. Die meisten dieser Menschen warten auf eine Spenderniere.

Gleichzeitig zeigen Umfragen aber, dass die meisten Bürger eine Organspende befürworten, diesen Willen aber oft nicht dokumentieren, beispielsweise mit dem Organspendeausweis.

Dabei kann jeder Mensch in in die Situation kommen, ein Spenderorgan zu benötigen, meint Professor Frank Schneider, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Düsseldorf: "Deshalb ist es besonders wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, ob man auch selbst als Organspender oder Organspenderin zur Verfügung stehen möchte."

"Jeder Organspendeausweis ist ein Gewinn"

Die Aktion läuft noch bis zum nächsten Tag der Organspende am 3. Juni 2023. Danach soll eine Bilanz gezogen werden, wie viele Ausweise in Düsseldorf verteilt werden konnten – ein festes Ziel gibt es für die Kampagne #DüsseldorfEntscheidetSich aber nicht. Denn jeder Organspendeausweis, der verteilt und ausgefüllt worden ist, sei ein Gewinn, heißt es von der Kampagne.

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