Geht es nach den jetzigen Plänen des Wuppertaler Gebäudemanagements GMW wäre eine Sanierung der der Else-Lasker-Gesamtschule frühestens zum Schuljahr 2034/35 abgeschlossen. Der "worst case" für die Schulleitung, sagt der stellvertretende Direktor Maximilian Rossetto.
Auch der Wuppertaler Politik dauert das viel zu lange. SPD, CDU und FDP im Wuppertaler Schulausschuss fordern deshalb gemeinsam Alternativen, die schneller umsetzbar sind. Denkbar wäre, die Umbaupläne vorzuziehen und damit zwei Jahre einzusparen oder das Hauptgebäude nicht zu sanieren, sondern abzureißen und neu zu bauen.
Übernehmen könnte das ein sogenannter Totalunternehmer, der sowohl für die Planung als auch für den Bau zuständig wäre. Dann könnte die neue "ELSE", wie die Schule in Wuppertal gerne genannt wird, vielleicht schon 2030 fertig sein.
Es hakt fast überall
Viele Fenster der Else-Lasker-Gesamtschule sind irreparabel.
Seit Jahren kämpfen Lehrer und Schüler der "ELSE" mit immer mehr Missständen. Defekte Toiletten und marode Fenster, die nicht mehr repariert werden können, weil die Ersatzteile fehlen. Ausgefallene Heizungen, für die wichtige Bauunterlagen fehlen, so dass komplett neue Leitungen verlegt werden müssen, weil niemand weiß, wo die alten verlaufen.
Jeder Tag in dem maroden Betonbau sei im Grunde einer zu viel, sagt die Schulleitung. Zumal auch die Klassenräume viel zu klein seien. Beim Bau Ende der 1960er-Jahre hatte man noch mit schrumpfende Klassengrößen gerechnet.
Zur Miete im Einkaufstempel?
Der Betonbau der ELSE muss dringend saniert werden.
Bei der Frage, wie der Gesamtschule schnell geholfen werden kann, gibt es inzwischen keine Denkverbote mehr. So kommt möglicherweise auch ein Umzug in die traditionsreiche Kaufhof-Filiale in Wuppertal-Elberfeld in Frage. Die wurde gerade erst geschlossen, doch soll nach WDR-Informationen ein Investor Interesse an dem Projekt bekundet haben.
Ob das überhaupt möglich ist und was die Miete kostet, muss aber erst geklärt werden. Nur eins steht schon fest: Der Schulhof müsste auf die ehemaligen Parketagen auf dem Dach des Gebäudes ziehen. Denn drumherum gibt es praktisch keine Freiflächen.
Ohne Übergangsmöglichkeit keine Bauarbeiten
Ob Sanierung, Neubau oder Mietvertrag: Ohne Übergangsdomizil ist keine Lösung umzusetzen. Im Gespräch ist auch das alte Fernmeldeamt der Stadt. Dort könnten dann die Unter- und Mittelstufe der "ELSE" vorübergehend untergebracht werden. Die Verhandlungen mit dem Eigentümer, der Telekom, liefen bereits, sagt das Wuppertaler Gebäudemanagement. Das allerdings auch schon seit Jahren.
Unsere Quellen:
- Stadt Wuppertal
- Else-Lasker-Gesamtschule
- Gebäudemanagement GMW
- Schulausschuss im Rat der Stadt Wuppertal