Auf der Weltkulturerbe-Liste: Die Müngstener Brücke
Lokalzeit Bergisches Land. 06.12.2023. Verfügbar bis 06.12.2025. WDR. Von René Rabenschlag.
Meilenstein: Müngstener Brücke ist jetzt deutscher Welterbevorschlag
Stand: 07.12.2023, 07:39 Uhr
Die Müngstener Brücke zwischen Remscheid und Solingen ist jetzt auf der offiziellen Vorschlagsliste der Bundesrepublik Deutschland für ein UNESCO-Welterbe. Doch bis zu einer möglichen Auszeichnung wird es wohl noch bis zu zehn Jahre dauern.
Von René Rabenschlag
Den Oberbürgermeistern von Remscheid und Solingen ist die Freude anzusehen, als sie bei einer Pressekonferenz Details erklären: Die 120 Jahre alte Brücke zwischen den beiden Städten ist von der Kultusministerkonferenz auf die sogenannte Tentativliste gesetzt worden. Das ist die Vorschlagsliste für Weltkulturerbe der Bundesrepublik an die UNESCO.
Die Müngstener Brücke soll zusammen mit fünf weiteren, ähnlich gebauten Großbogenbrücken in Europa ein transnationales Denkmal bilden. Alle Regionen bewerben sich in einem gemeinsamen Verfahren, dass federführend von der Stadt Solingen gesteuert wird.
Sechs Brücken der europäischen Ingenieurskunst
Alle sechs Bauwerke sind Ende des 19. Jahrhunderts aus Stahl konstruiert worden. Neben der Müngstener Brücke gehören das Viaduct de Garabit (Frankreich), das Viaduct di Viaur (Frankreich), die Ponte Maria Pia (Portugal), die Ponte Dom Luis I. (Portugal) und die Ponte San Michele (Italien) zur Bewerbung.
Bergische Oberbürgermeister sichtlich stolz
In dutzenden Gutachten ist die technische Verwandtschaft und die Bedeutung für die industrielle Entwicklung der Regionen belegt. An der Architektur ist auch der Erbauer des Eiffelturms, Gustave Eiffel, direkt oder indirekt beteiligt gewesen.
Noch ein langes Verfahren
Obwohl die Müngstener Brücke jetzt auf dem vierten Platz der Vorschlagsliste steht, wird es nach Einschätzung der Bergischen Initiatoren noch bis zu zehn Jahre für eine Entscheidung der UNESCO dauern. Der jetzt erfolgte Schritt auf die deutsche Vorschlagsliste sei aber ein Meilenstein. Denn aus der Erfahrung, so der Solinger Oberbürgermeister, sei es dann meist nicht eine Frage ob, sondern nur wann eine Ernennung zum Welterbe erfolge.
Mit der Auszeichnung gibt es übrigens kein Geld. Die Städte hoffen auf internationale Strahlkraft und Tourismus. In dessen Folge gebe es üblicherweise auch positive Impulse für die heimische Wirtschaft, so die Initiatoren.
Unsere Quellen:
- Recherche Reporter WDR Studio Wuppertal
- Pressekonferenz zum Thema am 6.12.2023 mit den Oberbürgermeistern