Konzept gegen Messer-Kriminalität in Mönchengladbach
Lokalzeit aus Düsseldorf. 11.09.2024. 28:31 Min.. Verfügbar bis 11.09.2026. WDR. Von Raphael Boch.
Polizei Mönchengladbach plant mehr Kontrollen und Verbote für Messer
Stand: 11.09.2024, 18:04 Uhr
Die Mönchengladbacher Polizei hat am Mittwoch ein Maßnahmenpaket vorgestellt, wie sie Straftaten mit Messern eindämmen möchte.
Von Peter Hild
Das Handlungskonzept hat die Mönchengladbacher Polizei bereits zu Beginn des Jahres entwickelt, betonte der leitende Polizeidirektor Jochen Schalk. Es sei also keine kurzfristige Reaktion auf den Anschlag in Solingen und weitere Messervorfälle in NRW in den vergangenen Wochen.
Bei ihren Maßnahmen gegen Messerkriminalität orientieren sich die Beamten am Zehn-Punkte-Plan der NRW-Landesregierung, den Innenminister Herbert Reul (CDU) Ende August vorgestellt hatte.
Mehr Kontrollen und Messerverbote für bekannte Täter
Als eine neue Maßnahme setzt die Mönchengladbacher Polizei bereits sogenannte Messertrageverbote um. Nach Straftaten mit Messern kann den Tätern verboten werden, Messer jeglicher Art oder andere gefährliche Gegenstände überhaupt dabei zu haben.
Seit Mai wurde laut Polizei bereits gegen vier Personen ein solches Verbot verhängt. Bei Verstößen dagegen droht ein Zwangsgeld von 250 Euro, wenn nicht gezahlt wird, auch eine sogenannte Erzwingungshaft.
Selektive Messerkontrollen zur Kirmes
Weitere Bausteine des Maßnahmenpakets sind mehr Personen- und Messerkontrollen der Polizei. Nicht nur zu Risiko-Fußballspielen, sondern auch zur anstehenden Spätkirmes im Stadtteil Rheydt, die am Freitag beginnt.
"Wir werden an den Kirmes-Eingängen Besucher selektiv auf Messer überprüfen", betont der leitende Polizeidirektor Jochen Schalk. Ob die sogenannte strategische Fahndung - anlassbezogene Personenkontrollen - auf alle größeren Veranstaltungen in der Stadt ausgeweitet wird, will die Polizei von der weiteren Kriminalitätsentwicklung abhängig machen.
Mehr Prävention bei Zuwanderern
Die Polizei will außerdem ihre Präventionsarbeit intensivieren, unter anderem sollen gezielt Hinweise in Flüchtlingsunterkünften verteilt werden, in unterschiedlichen Sprachen.
Unter anderem sollen Flyer über Messerkriminalität in Flüchtlingsunterkünften verteilt werden.
Über die Fach- und Bezirksbeamten sollen ebenso Gemeinden und Vereine besucht werden, die Anlaufstellen für Zuwanderer sind, um dort über die Gefährlichkeit von Messern aufzuklären und so frühzeitig mögliche Straftaten zu unterbinden.
Nicht-deutsche Personen stehen deshalb im Fokus, weil diese auch in Mönchengladbach überportional häufig zu ihrem Anteil in der Bevölkerung an Straftaten mit Messern beteiligt sind - in Mönchengladbach liegt der Anteil von nicht-deutschen Tatverdächtigen bei gut 37 Prozent.
Unsere Quellen:
- Polizei Mönchengladbach
- WDR-Reporter vor Ort