Kölner Großbordell von Staatsanwaltschaft beschlagnahmt - Betrieb geht weiter
Lokalzeit aus Köln. 11.09.2024. 02:20 Min.. Verfügbar bis 11.09.2026. WDR. Von Stefan Gerich.
Staatsanwaltschaft beschlagnahmt Großbordell Pascha
Stand: 11.09.2024, 14:28 Uhr
Die Staatsanwaltschaft hat das Großbordell Pascha in Köln beschlagnahmt. Auf den Betrieb hat das allerdings keine Auswirkung.
Gebäude und Grundstück des Pascha können wegen der Beschlagnahmung nicht verkauft werden. Es gibt einen entsprechenden Eintrag im Grundbuch.
Hintergrund sind Ermittlungen zu Schleusertätigkeiten. In dem Zusammengang hatte es im April bundesweit Razzien gegeben. Außerdem wurden Verbindungen in die lokale Kommunalpolitik aufgedeckt.
Möglicherweise Kontakte zu Mitgliedern von Schleuserbande
Medien hatten berichtet, dass Hinterleute des Bordells Kontakte zu Mitgliedern der mutmaßlichen Schleuserbande haben könnten. Die Staatsanwaltschaft wollte sich heute dazu nicht äußern.
Illegale Aufenthaltspapiere - ein Beschuldigter war am Pascha beteiligt
Im Mittelpunkt des laufenden Strafverfahrens stehen zwei Anwälte aus Köln und dem Rhein-Erft-Kreis. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft Düsseldorf vor, ausländischen Staatsbürgern illegal Aufenthaltspapiere für Deutschland besorgt zu haben. Dafür sollen sie den mutmaßlichen Schleusern bis zu 360.000 Euro gezahlt haben. Unter anderem sollen sie Beschuldigten einen Mitarbeiter eines Ausländeramtes bestochen haben.
Einer der beschuldigten Anwälte soll beim Kauf des Bordells Pascha beteiligt gewesen sein. Die jetzige Beschlagnahmung des Kölner Bordells fand schon im August statt, ist aber erst jetzt bekannt geworden. Das Pascha gilt als das größte Bordell in Europa.