Kampagne gegen Queerfeindichkeit

Köln startet Kampagne gegen Queerfeindlichkeit

Stand: 16.11.2023, 15:43 Uhr

Die Stadt Köln startet gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft, der Polizei, der Aidshilfe, rubicon, Cologne Pride und weiteren Organisationen der LSBTI-Communities eine Kampagne gegen Queerfeindlichkeit.

Von Nora Oldach

"Anzeigen statt Aushalten – Gemeinsam gegen Queerfeindlichkeit" - das ist das Motto der Plakatkampagne, die seit heute in der Kölner Innenstadt zu sehen ist. Auf den großen Plakaten prangen Schlagzeilen, die sich auf bekannte Song Lyrics wie "Love is Love, Baby don’t hurt me" oder "Wegen Dir schlaf ich heute Nacht nicht ein" beziehen. Sie sollen Betroffene oder Zeugen dazu ermutigen, Übergriffe anzuzeigen.

Der öffentliche Raum müsse für alle Menschen in der Stadt sicher sein, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker: "Mit dieser Kampagne möchten wir zum internationalen Tag für Toleranz zeigen, dass Ausgrenzung und Hass in unserer vielfältigen und toleranten Stadt keinen Platz haben. Auch der öffentliche Raum muss für alle Menschen in Köln ein sicherer Ort sein. Dafür machen wir uns als Stadtgesellschaft stark."

In Köln kommt es immer häufiger zu Übergriffen gegen queere Menschen. Diese reichen von Diskriminierung und Ablehnung bis hin zu Einschüchterung, Belästigungen und körperlicher Gewalt. Dabei übersteige die Zahl der Straftaten, die es in diesem Bereich gibt, die Zahl der eingehenden Anzeigen in erheblichem Maße, sagt Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn:

"Das Vertrauen der queeren Community in Strafverfolgungsbehörden ist nicht gerade hoch und genau um das zu steigern, haben wir bei der Staatsanwaltschaft LSBTI-Ansprechpersonen geschaffen und in die gleiche Richtung zielt auch die Anzeigen-Kampagne der Stadt Köln."

Auf der Website www.anzeigen-statt-aushalten.de können Betroffene und Zeugen von Queerfeindlichkeit Informationen darüber erhalten, was in Fällen von Gewalt und Diskriminierung zu tun ist und was bei der Erstattung einer Strafanzeige beachtet werden muss.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 16.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Köln und im Radio auf WDR 2.  

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