Studierende komponieren Musik für Japantag-Feuerwerk in Düsseldorf
Stand: 10.05.2023, 14:36 Uhr
Die Musik zum traditionellen Japantag-Feuerwerk wird von Studierenden der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf komponiert. Diesmal lautet das Motto: "Die vier Jahreszeiten am Düsseldorfer Nachthimmel".
Von Daniela Partenzi
Spazieren für die Inspiration
Am Anfang steht ein Spaziergang. In der Natur holt sich Student Ramon Gonzalez die nötige Inspiration. Während er durch grüne Wiesen wandert, auf blühende Bäume schaut oder die Düssel beim Fließen beobachtet, entstehen in seinem Kopf erste Ansätze.
"Es sind Snibbits. Da kommt hier mal ein Motiv auf, da mal ein Bild, noch nichts Konkretes." Es seien im Grunde Tagträumereien, die er sich da leiste. Wieder Zuhause kommt dann echte Musik ins Spiel. Er setzt sich ans Klavier und improvisiert. Nach und nach entsteht so die Melodie.
Job beim Oscargewinner
Ramon ist 29 Jahre alt und wurde in eine Salsa-Band geboren. Sein Vater steht auf Trommeln, er setzt aufs Klavier seit er 13 ist. In Düsseldorf, an der Musikhochschule, studiert er die Fachrichtung Musik und Medien.
Ramon liebt es zu komponieren
Mittlerweile ist er im achten Semester und jobbt nebenbei im Studio von Hauschka, der Komponist, der gerade mit der Filmmusik für "Im Westen nichts Neues" den Oscar gewonnen hat.
Frühling ist seine Jahreszeit
Es sind immer Studierende kurz vor dem Abschluss, denen Professor Andreas Grimm das Feuerwerksprojekt anvertraut. Diesmal sind sie zu viert. Einer für jede Jahreszeit. "Allerdings setzen die Japaner auf die Wiederkehr, deshalb muss der Frühling zweimal ran: zu Beginn und zum Finale", erklärt Grimm.
Für Ramon völlig in Ordnung. "Genau meine Jahreszeit. Frühling ist toll, der japanische mit der Kirschblüte erst recht."
Mut zum Risiko
80 Prozent der Arbeit am Computer im Home-Studio
Japanische Flöten dürfen da nicht fehlen. Insgesamt holt sich Ramon Gonzalez via Computer allerdings ein ganzes Orchester zur Hilfe und mischt alles zu seinem Sound zusammen. Zur Vorgabe hatten die Studierenden kleine Stories zu den Jahreszeiten und einen genauen Abschussplan.
"Da steht wie in einer Partitur drauf, welcher Knaller wann zum Einsatz kommt", erklärt Lukas Lindner, der den Herbst komponiert hat. Allerdings braucht es Mut zum Risiko, denn taktgenau lässt sich das Feuerwerk ohnehin nicht planen. Wind, Wetter und Laune des Feuerwerkers machen das Spektakel unberechenbar.
Für alle drei steht aber fest, dass sie sich das Feuerwerk nicht entgehen lassen. Vermutlich schauen sie es sich live am Rheinufer an. Hören sie sich ihre Kompositionen dann dazu per Kopfhörer an? Nicht nötig. Die Musik haben sie sowieso im Kopf. Jeden einzelnen Ton!
Der Japantag findet am 13. Mai statt. Das Feuerwerk startet gegen 23 Uhr.
Über dieses Thema berichten wir am Mittwoch, 10.05.2023 in der Lokalzeit aus Düsseldorf im WDR Fernsehen.