14.000 Ipads waren Ende des Jahres aus den Mitteln des "EU-REACT-Förderpakets" finanziert und angeschafft worden. Ein Fördervolumen von 9 Millionen Euro. Damit die Geräte aber genutzt werden können, müssen sie auch eingerichtet werden. Außerdem müssen die Eltern einen mehrseitigen Leihvertrag unterschreiben, der sie gleichzeitig bei Verlust oder Defekt des Gerätes in die Haftung nimmt.
Die Bezirksregierung hatte die Fördermaßnahmen geprüft. Dabei war festgestellt worden, dass die iPads zwar ausgeliefert, aber 60% der Geräte nicht in Betrieb genommen worden waren. Vergangenen Freitag hatte der Wuppertaler Kämmerer mit einem Schreiben die Schulen informiert und eine Frist bis zum 29. September gesetzt. Dass es für die Einrichtung der iPads eine konkrete Frist gibt, war den Schulen laut der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nicht bekannt.
Problem: Keine personellen Ressourcen
Seit der Auslieferung scheitert die Inbetriebnahme der Geräte vor allem bei den Grundschulen an den fehlenden Personalressourcen. In einer kurzfristigen Umfrage der GEW meldeten 27 der 31 Grundschulen zurück, sie sähen sich außerstande, die Geräte innerhalb der nächsten drei Wochen zu installieren, personalisieren und sämtliche Leihverträge der Eltern unterschrieben zurückzuerhalten.
Außerdem sieht die GEW die Stadt in der Pflicht. Die Stadt habe sich nach den Förderrichtlinien verpflichtet, die Wartung und den Support für die digitalen Endgeräte sicherzustellen. Dieser Support sei allerdings in Form einer, so wörtlich, "seitenlangen, hoch komplexen Anleitung" erfolgt, nicht mit personeller Unterstützung. Aktuell bietet die Stadt lediglich eine telefonische Unterstützung der Schul-IT an.
Verantwortung wird an die Schulen weitergereicht
Die Schulleitungen sind über die Frist entsetzt. "Die Kurzfristigkeit der Maßnahmen ist erschreckend", heißt es dazu. Wieder werde die Verantwortung den Schulen weitergereicht, die eigentlich in der Zuständigkeit der Stadt lägen. Und das, obwohl der Personalmangel und die vielen komplexen zusätzlichen Aufgaben und Probleme an Schulen bekannt seien. Die Belastungsgrenze sei überschritten.
Stadt signalisiert Gesprächsbereitschaft
Die Stadt Wuppertal hat inzwischen angemerkt, dass die städtische IT von den Schulen nicht angefragt bzw. in Anspruch genommen worden sei. In der kommenden Woche wolle man aber gemeinsam mit den Schulen eine Lösung finden. Denn auch die Bezirksregierung hat der Stadt eine Frist gesetzt hat. Bis zum 23.Oktober muss sie das Problem gelöst haben - sonst ist die Rückzahlung fällig.
Wie funktioniert der iPad-Unterricht in Dortmund?
03:20 Min.. Verfügbar bis 20.06.2025.