Fischsterben nach Gülle-Unfall: keine Neubesiedlung der Bäche geplant

Stand: 03.04.2023, 09:26 Uhr

Nach einem Gülleunfall in Velbert sind die Folgen für die betroffenen Gewässer wahrscheinlich schwerwiegender als gedacht. Das vermutet die Fischereibehörde im Kreis Mettmann. Neue Fische sollen dort allerdings nicht angesiedelt werden.

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Mitte Februar waren insgesamt 700.000 Liter Gülle aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Velbert ausgelaufen. Über den nahegelegenen Igelsbach, den Hardenberger Bach und den Deilbach landete ein Großteil der Gülle schließlich in der Ruhr und im Baldeneysee in Essen.

Ursache: ein defektes Ventil

Gülle in einem Bachbett

Die Gülle gelangte in mehrere Bäche und schließlich in die Ruhr.

Direkt nach dem Unfall wurden zunächst nur wenige tote Fische gefunden. Nach eigenen Untersuchungen vermutet die Fischereibehörde aus Mettmann aber, dass in den meisten der betroffenen Gewässer kein Fisch mehr lebt. Die Velberter Grünen befürchten, dass durch den Unfall auch Eisvögeln und Wasseramseln die Nahrungsgrundlage fehlen könnte. Die Ursache des Gülleunfalls war ein defektes Ventil in einem Tank.

Kreis plant keine Neubesiedlung

Die mit Gülle verseuchten Bäche in Velbert-Neviges und Langenberg werden aber nicht mit neuen Fischen besiedelt. Laut Kreisverwaltung Mettmann sei dies nicht nötig. Der Bestand erhole sich von selbst. Der Kreis widerspricht damit der Bezirksregierung Düsseldorf, die dazu entsprechende Gespräche angekündigt hatte.

Umweltalarm ausgelöst

Das Umweltamt Mettmann hatte direkt nach dem Unfall einen Umweltalarm ausgerufen. Auch die Betreiber der Trinkwassergewinnungsanlage an der Ruhr wurden informiert. Die Trinkwasserversorgung sei aber nicht in Gefahr gewesen.

Über dieses Thema berichten wir am 31.03.2023 in der Lokalzeit Bergisches Land auf WDR 2 und im WDR Fernsehen.