Zukunftskraftwerk für die Region

Lokalzeit aus Düsseldorf 30.01.2024 03:13 Min. Verfügbar bis 30.01.2026 WDR Von Raphael Boch

Neues Leben für stillgelegtes Kohlekraftwerk in Grevenbroich

Stand: 30.01.2024, 15:03 Uhr

2021 wurde das Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf in Grevenbroich endgültig stillgelegt. Jetzt soll dort ein Digital-Standort mit neuen Jobs entstehen - und dafür werden Investoren gesucht.

Von Benjamin Sartory

Absperrzäune und leere Werksstraßen: Das Grevenbroicher Kraftwerk Frimmersdorf am Tagebau Garzweiler wurde bereits 2017 vom Netz genommen. 2021 endete dann auch die sogenannte Sicherheitsbereitschaft.

Nach einem monatelangen Ideenwerkstatt-Verfahren sind nun Pläne vorgestellt worden, wie das frühere Braunkohlekraftwerk künftig genutzt werden soll. Wie das Land, der Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Grevenbroich gemeinsam mitteilten, soll dort ein Standort für Digitales und IT-Sicherheit entstehen.

Neues Leben für stillgelegtes Kohlekraftwerk in Grevenbroich

00:43 Min. Verfügbar bis 30.01.2026


Cybersicherheit im alten Kraftwerk lernen

Konkret soll im zentralen Kraftwerksgebäude auf 20.000 Quadratmetern ein Rechenzentrum für den IT-Dienstleister des Landes errichtet werden. Der Standort sei unter anderem wegen seiner Erdbebensicherheit wie kein zweiter in NRW geeignet, sagte die Landesministerin für Bauen, Kommunales und Digitales, Ina Scharrenbach (CDU), bei der Vorstellung der Pläne.

Pressetermin im Kraftwerk Frimmersdorf u.a. mit Ministerin Scharrenbach (Mitte)

Pressetermin im Kraftwerk Frimmersdorf u.a. mit Ministerin Scharrenbach (Mitte)

Außerdem soll in das frühere Kraftwerk eine Art Bildungscampus einziehen. Dort könnten zum Beispiel Behördenmitarbeiter in Sachen IT-Sicherheit geschult werden. Auch Büros für Start Ups und Platz für Veranstaltungen sind möglich. Weite Teile des Kraftwerks sollen für den Umbau unter Denkmalschutz gestellt werden.

"Aus Maschinenhalle wird Denkfabrik", sagte Ministerin Scharrenbach. Wie viele Jobs dort entstehen könnten, ist noch nicht klar. Der Neusser Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) sprach von "einigen Hundert" allein im geplanten Rechenzentrum.

Investoren und Fördergelder

In trockenen Tüchern ist das Ganze aber noch nicht. Für das Projekt werden nun erst einmal Investoren gesucht. Außerdem sollen bis zu 65 Millionen Euro Fördergelder beim Bund beantragt werden.

Sollte das nicht klappen, müsste das Kraftwerk Frimmersdorf aufgegeben werden, sagt Ministerin Scharrenbach. Sie geht aber fest davon aus, dass sich Investoren finden werden und der Umbau klappen wird.

Unsere Quellen:

  • Land NRW
  • NRW-Ministerin Ina Scharrenbach
  • RWE
  • Landrat Rhein-Kreis Neuss H.J. Petrauschke