RWTH Aachen entwickelt Alternative zum Einsatz von Glyphosat an Gleisanlagen
Lokalzeit aus Aachen. 13.06.2024. 28:35 Min.. Verfügbar bis 13.06.2026. WDR. Von Silvia Andler.
Alternativen zum Einsatz von Glyphosat an Gleisanlagen
Stand: 13.06.2024, 18:36 Uhr
Wenn man Pflanzen wuchern lässt, dann kennen sie keine Grenzen. An Gleisen ist der Wildwuchs aber unerwünscht, weil er die empfindliche Sicherheitstechnik der Bahn stören kann und die Schienen auf Dauer zerstört.
Von Silvia Andler
Daher wird bislang das Unkraut mit synthetischen Giften bearbeitet, viele Jahre lang sogar mit dem hochumstrittenen Glyphosat. Davon hat sich die Deutsche Bahn inzwischen verabschiedet, aber auf Dauer will sie ganz von der Chemie weg.
Aachener Forschergeist statt hochdosiertes Gift
Die Institute für Schienenfahrzeuge und Pflanzenphysiologie an der RWTH Aachen haben in Zusammenarbeit nach drei Jahren Forschung nun drei Alternativen vorgestellt. An einem stillgelegten Gleis in Aachen-Vetschau wurden sie der Öffentlichkeit vorgeführt. Besonders effektiv wirken die Methoden in Kombination.
Mechanik, Wasserdruck und ein Stromschlag für den ungeliebten Wildwuchs
So haben die Wissenschaftler Zahnräder aus Kunststoff entwickelt, die größere Pflanzen mitsamt Wurzel rausreißen können. Schwer zugängliches Unkraut können sie mit Hilfe von Wasserdruck entfernen. Und schwer zugängliches Grün bearbeiten sie mit Strom. Elektroweeding nennt sich das Prinzip. Dazu müssen die Pflanzen erst mit Flüssigkeit benetzt werden, damit der Strom besser leiten kann.
Erste Basis für weitere Entwicklung
Eine technische Dreifach-Kombination, die ohne Gift auskommt. So effizient wie ein chemischer Cocktail ist das Ganze aber noch nicht. Aber ein wichtiger Schritt zu einer umweltfreundlichen Unkrautbekämpfung auf tausenden Kilometern Bahngleisen.
Über dieses Thema berichtet der WDR auch im Fernsehen in der "Lokalzeit aus Aachen".
Unsere Quellen:
- RWTH Aachen (Institute für Schienenfahrzeuge und Pflanzenphysiologie)
- Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung