Mähroboter steuern

Düsseldorf prüft Nachtfahrverbot für Mähroboter

Stand: 30.08.2024, 10:47 Uhr

Mit dem Verbot sollen vor allem Igel in Gärten besser geschützt werden. Der Umweltausschuss stimmte jetzt knapp dafür.

Von Peter HildPeter Hild

In Düsseldorf dürfte es wohl bald ein Nachtfahrverbot für Mähroboter geben. Die Politik beschloss am Donnerstagabend mit den Stimmen von Grünen, SPD, Linken und der Fraktion Partei/Klima, dass die Verwaltung ein Verbot rechtlich prüfen und wenn möglich umsetzen soll.

Den Befürwortern geht es vor allem um den Tierschutz: "Igel gehören zu den ältesten Säugetierarten der Welt und werden durch die autonom fahrenden Mähroboter mit ihren messerscharfen Klingen häufig schwer verletzt oder getötet", hieß es zur Begründung des Antrags.

Ziel: Verbot zwischen Abenddämmerung und Sonnenaufgang

Igel mit Apfel

Gefährdete Igel durch Mähroboter

Neben Igeln seien auch andere nachtaktive Tierarten wie Insekten, Lurche oder Echsen durch die Roboter gefährdet, hieß es weiter. Die Stadt wird jetzt prüfen, ob ein Einsatzverbot für Mähroboter nachts und während der Dämmerungszeiten rechtlich zulässig ist - und wenn ja, dieses Verbot auch umzusetzen.

Vorbild für die Verbotsbefürworter sind vergleichbare Pläne der Stadt Köln. Dort ist die Verwaltung zur Einschätzung gekommen, dass ein solches Nachtfahrverbot mit Hilfe einer Allgemeinverfügung auf Basis des Bundesnaturschutzgesetzes möglich sein könnte. In Köln soll der zuständige Ausschuss in der kommenden Woche darüber beraten.

CDU-Kritik: Schwierige Kontrollmöglichkeiten

Das Bild zeigt einen Mähroboter auf Rasen.

Mähroboter sollen nur bei Tageslicht fahren

Seitens der Stadt Düsseldorf gibt es bisher nur schriftliche Aufklärung und Empfehlungen an die Gartenbesitzer. Vertreter der Verwaltung betonten im Ausschuss, dass ein Verbot kaum wirksam kontrolliert werden könne und sehen den Schritt daher eher als symbolischen Akt.

Die CDU lehnte den Vorschlag aus genau diesen Gründen ab. "Wie soll ein solches Verbot, gerade in der Nacht, denn wirksam kontrolliert und durchgesetzt werden?", zeigte sich CDU-Ausschusssprecher Andreas Schröder skeptisch.

Die Fraktion würde stattdessen stärker an die Hersteller von Mährobotern herantreten wollen, ihre Geräte sicherer zu machen und auch die Gartenbesitzer nochmal anzusprechen. Auch die Stadt erklärte, ein kommendes Verbot vor allem als Teil einer Öffentlichkeitskampagne zum Thema Mähroboter zu sehen.

Quellen:

  • Ausschussantrag SPD, Linke, Partei/Klima
  • Stadt Düsseldorf
  • Grünen-Ratsherr Lukas Mielczarek
  • CDU-Ratsherr Andreas Schröder