Anfang März erschütterte eine Nachricht die Kindertagesstätte "Sonnenblume" in Burscheid. Die Einrichtung der Caritas sah sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Es hies damals: Mütter werfen zwei Erzieherinnen sexuellen Missbrauch gegen Kinder vor. Konkreter wurden die Beschuldigungen in der Öffentlichkeit nicht dargestellt.
"Vorwürfe ließen sich nicht erhärten"
Die Kölner Staatsanwaltschaft übernahm daraufhin den Fall. Jetzt, viele Monate später, das Ergebnis. Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer teilt dem WDR mit, dass sich "die gegen die Frauen erhobenen Vorwürfe nach den durchgeführten Ermittlungen nicht erhärten ließen."
Als Begründung fügt der Oberstaatsanwalt hinzu, dass die "Kinder, deren Mütter Strafanzeige erstattet hatten, für Vernehmungen bzw. – mit Blick auf das Alter der Kinder erforderliche – aussagepsychologische Begutachtungen nicht mehr zur Verfügung standen."
Hinzu kommt noch, dass die Vernehmungen von Eltern weiterer angeblich betroffener Kinder, keine konkreten Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Erzieherinnen erbracht habe.
Erleichterung bei der Caritas
Schon nach Bekanntwerden der Vorwürfe gab es Zweifel daran, dass sich tatsächlich solche, von den Müttern beschriebenen, Taten in der Kita abgespielt haben sollen. Nach der Einstellung ist die Erleichterung bei der Caritas, dem Träger der Einrichtung, dennoch groß, wie Caritas-Sprecher Kaspar Müller-Bringmann dem WDR sagt.
Laut Staatsanwaltschaft ist der Fall aber noch nicht abgeschlossen. Eine Erzieherin habe wegen übler Nachrede eine Gegenanzeige gestellt. "Wie damit zu verfahren ist, ist noch Gegenstand staatsanwaltlicher Prüfung. Weiteres kann mit Blick auf die zu wahrenden Persönlichkeitsrechte Verfahrensbeteiligter nicht mitgeteilt werden", heißt es von der Staatsanwaltschaft in Köln.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 09.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Köln und im Radio auf WDR 2.
