Die Brücke auf der A 544 aus der Luft

Brückenneubau - Vollsperrung der Autobahn 544 nach Aachen 

Stand: 01.03.2023, 15:44 Uhr

Die Autobahn 544 zwischen dem Aachener Autobahnkreuz und dem Europaplatz muss wegen des Neubaus einer maroden Brücke komplett gesperrt werden - voraussichtlich ab Januar 2024 für fast zwei Jahre.

Von Ulrike Zimmermann

Täglich rollen rund 50.000 Fahrzeuge über die A 544. Mit Hilfe von Simulationen wollen Fachleute herausfinden, wie der Verkehr am besten umgeleitet werden kann.

Die Suche nach den besten Umleitungsstrecken

Erste grobe Untersuchungen zeigen, dass vor allem das nordöstliche Stadtgebiet von Aachen wohl deutlich mehr belastet wird. Überlegt wird deswegen, ob man die A 544 erst nach der Autobahn-Abfahrt Würselen voll sperren soll. Dadurch würde sich der Verkehr besser verteilen. Das Risiko eines Rückstaus zum Aachener Kreuz ist laut Gutachter kalkulierbar. Verkehrszählungen sollen weiteren Aufschluss geben. 

Ampeln optimieren

Die Autobahn GmbH hat 15 Straßenkreuzungen ausgemacht, die genauer überprüft werden sollen. Der Leiter der Autobahn GmbH-Außenstelle Euskirchen, Athanasios Mpasios, sagt: "Zusammen mit der Stadt Aachen wollen wir die kritischen Knotenpunkte, also da, wo es sich knubbelt, prüfen und die Signalanlagen-Steuerung optimieren.“ So soll der Verkehr schneller in Richtung Aachener Zentrum und Ringe abfließen. 

Notfallplan

Ob den Fachleuten genug Zeit bleibt, ihre Pläne weiter zu verfeinern, hängt von der Brücke ab. Alle drei Monate wird geprüft, ob sie weiterhin befahren werden darf. Das nächste Mal nach Ostern. Mpasios: "Der Stahl rostet uns weg. Die Brücke ist schon jetzt auf der Intensivstation.“ Sollte die Tragfähigkeit nicht mehr gesichert sein, muss die A 544 von heute auf morgen komplett gesperrt werden. Für diesen Fall gibt es eine spezielle Notfall-Arbeitsgruppe, die sich dann um Beschilderungen und Umleitungen kümmert. 

Risse im Beton

Die Autobahnbrücke übers Haarbachtal stammt aus dem Jahr 1956. Die Fahrbahnplatte wurde damals nicht abgedichtet. Das erfolgte zwei Jahre später mit Gussasphalt. Der machte die Brücke einige Tonnen schwerer. Dafür war sie aber nicht ausgelegt. Schon 1986 stellte man Risse im Beton und Korrosionsschäden fest. 2009 ergaben Berechnungen: Ein Ersatzbau muss her – die Brücke kann nur noch bis 2014 genutzt werden.

Vollsperrung zwingend

Die Restnutzungsdauer ist längst verstrichen und auch die Chance, eine Ersatzbrücke zu errichten. Dazu müsste man nämlich mit schwerem Baugerät auf die marode Brücke fahren. Das aber hält sie nicht aus. Bleibt nur eine Vollsperrung, und die möglichst erst nach dem Aachener Weihnachtsmarkt. 

Über das Thema berichtet am Donnerstag die Lokalzeit aus Aachen und der Region auf WDR 2.