Ärger in Radevormwald: 250 Kilometer Umweg pro Woche – weil eine Brücke gesperrt ist

Lokalzeit Bergisches Land 05.03.2024 02:37 Min. Verfügbar bis 05.03.2026 WDR Von Malte Linde

Brückensperrung in Radevormwald: 13 Kilometer Umweg

Stand: 06.03.2024, 10:19 Uhr

Die Wupperbrücke an der L414 verbindet zwei Ortsteile von Radevormwald. Die marode Brücke muss jetzt vollständig erneuert werden. Mit Konsequenzen - nicht nur für die Anwohner.

Von Malte Linde

Im kleinen Einkaufszentrum an der Wupper ist nicht viel los. Ein Supermarkt, ein Friseur, eine Metzgerei und ein paar weitere Geschäfte. Die Umsätze werden in den nächsten Wochen sinken - denn obwohl die Läden nur ein paar hundert Meter von der Hardtstraße auf der anderen Wupperseite entfernt liegen, müssen Anwohner jetzt knapp 13 Kilometer fahren, um die Geschäfte zu erreichen.

Einkaufen in den Nachbarstädten

Gradische Darstellung des Umwegs auf der Karte

"Wir merken das vor allem am Vormittag", sagt Anita Lange, die hier Frikadellen und Bratwürste verkauft. Nur um einzukaufen, nimmt kaum jemand die Umwege in Kauf. Die Menschen fahren dann lieber in das benachbarte Remscheid oder nach Wuppertal.

250 Kilometer mehr pro Woche

Viele Anwohner müssen aber täglich 30 bis 40 Minuten Umweg einplanen, weil sie ihren Arbeitsplatz erreichen müssen oder Kinder in die Schule oder zum Sport fahren. "Durchschnittlich 250 Kilometer mehr fahren wir pro Woche", sagt eine Anwohnerin. Wenn es ganz unglücklich läuft, können es auch mal 400 Kilometer werden.

1955 wurde die Brücke gebaut, jetzt zehrt das Alter an ihr. Die technischen Mängel sind inzwischen so gravierend, dass nur noch ein Neubau helfen kann. Bereits vor Beginn der Bauarbeiten war die Brücke für Fahrzeuge über 16 Tonnen gesperrt worden. Stück für Stück wird sie nun abgetragen und eine neue gebaut.

Keine Alternative

Bauarbeiten, und Baustellenfahrzeuge an Brücke

13 Kilometer Umweg wegen einer Baustelle.

Die nächste Brücke ist gar nicht weit entfernt, aber die Straße dahinter dient nur als Freizeitweg. "Wir können den aus Sicherheitsgründen nicht freigeben", sagt Daniel Rupp vom Ordnungsamt. Nur Rettungskräfte dürfen im Notfall hier langfahren.

Die Polizei will den verbotenen Weg verstärkt kontrollieren, um zu verhindern, dass er doch genutzt wird. Die Brücke ist im Moment wenigstens für Fußgänger noch passierbar. Ein Jahr sollen die Arbeiten dauern, erst dann kehrt in Radevormwald-Dahlhausen wieder Normalität ein.

Unsere Quellen:

  • Ordnungsamt Radevormwald
  • Polizei Radevormwald
  • WDR-Reporter