Mal trägt eine einen Leopardenrock, mal eine Seidenbluse oder einen Trenchcoat in Metallic-Look – und immer passende Taschen und Schuhe dazu. Bettina Dorfmanns Barbiepuppen sind seit Jahrzehnten immer modisch up to date angezogen.
Ganzes Zimmer nur für Puppen
Die schlanke 62-Jährige mit langen, hellblonden Haaren hat im ersten Stock ihres Hauses ein ganzes Zimmer nur für ihre Puppen. Rund 18.500 Barbies besitzt die Düsseldorferin und steht damit seit 2017 im Guinnessbuch der Rekorde. Einen Teil ihrer Schätze hat sie Zuhause in Vitrinen stehen, der andere Teil ist auf Ausstellungen zu sehen.
In ihrem Barbie-Zimmer verbringt Bettina Dorfmann gerne ihre Zeit, denn hier könne sie sich immer wieder daran erfreuen: "Wenn ich mich mal entspannen möchte, kann ich mich hier hinsetzen oder hinstellen und dann gucke ich mir das alles an und weiß dann genau, was ich mit diesen Puppen erlebt habe und das ist ganz toll."
Erste Barbie von 1959
Unter ihren 18.500 Puppen ist auch eine der ersten Barbies, die am 9. März 1959 auf einer Spielzeug-Messe in den USA vorgestellt wurde. Die holt sie vorsichtig aus der Original-Pappschachtel heraus und zeigt sie voller Stolz: Die so genannte Ponytail, zu deutsch: Pferdeschwanz.
Denn den trug die erste Barbie in blond oder braun. Dazu einen schwarz-weiß geringelten Badeanzug und eine Sonnenbrille im Gesicht. Heute hat sie einen Wert von etwa 10.000 Euro.
Emanzipierte Frau mitten im Leben
Für Bettina Dorfmann ist die Barbie mehr als nur eine blonde, schlanke Puppe. Sie sei selbstbewusst und schon immer ihrer Zeit voraus gewesen. "Früher war sie Oberschwester, dann Anfang der 70er Jahre war sie schon Ärztin und Chirurgin. Mittlerweile ist sie Kinderärztin oder Zahnärztin. Barbie for President gibt es schon lange."
Eine Puppe, die mitten im Leben stehe und mit ihrem Hochschulabschluss eigentlich ein gutes Vorbild sei. Kritik am idealtypischen Frauenbild, das die Barbiepuppe für viele verkörpert, lässt sie nicht gelten. Sie sei ein Spiegel der Gesellschaft.
Diversität angesagt
Auch Diversität spiele eine große Rolle. Die Puppe gibt es in verschiedenen Hautfarben, Maßen und mit unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit. Neben der bekannten Rollstuhl-Barbie gibt es sie mittlerweile auch mit Trisomie, Hörgerät oder Beinprothese.
Auch gesellschaftlich aktuelle Themen greifen die Barbie-Macher auf: "Als das Thema Bienensterben bekannt wurde, gab es die Barbie als Imkerin, dass die Kinder auch etwas darüber lernen, wozu Bienen da sind. Wenn ein Kind das spielerisch lernt, prägt es sich besser ein."
Ein Hobby, das zum Traum wurde
Bettina Dorfmann ist nicht nur Fan und Sammlerin, sie ist auch offizielle Barbie-Sachverständige und schätzt fürs Gericht den Wert der jeweiligen Puppen, wenn es etwa um Nachlässe geht. Außerdem kann sie alte, kaputte Puppen auch reparieren. Ersatzteile hat sie schließlich zu Hauf.
Endlich mal was Neues
Bücher, Hörspiele oder Trickfilme zu Barbie kennt die Düsseldorferin selbstverständlich. Jetzt freut sie sich auf den neuen Kinofilm. Denn sie finde es sehr spannend, dass die Barbie-Welt mit echten Schauspielern dargestellt wird. "Bisher habe ich nur den Trailer gesehen und finde den ganz amüsant. Die Musik ist schön und macht gute Laune. Da freue ich mich total drauf. Meine ganze Familie geht mit ins Kino und wir sind schon alle sehr gespannt".