Autos fahren über die A3.

Ausbau der Autobahn 3 soll bis Freitag entschieden werden

Stand: 26.04.2023, 17:51 Uhr

Der Ausbau der Autobahn 3 zwischen Leverkusen und Kreuz Hilden soll schnell umgesetzt werden. So will es Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Bis Freitag muss sich das Land Nordrhein-Westfalen entscheiden.

Von Silvia Pauli

Mit einem Spaziergang durch die Ohligser Heide haben am vergangenen Wochenende Anwohner, Umweltverbände und die Bürgerinitiative "3reicht!" gegen die Ausbaupläne protestiert. Die A3 soll von sechs auf acht Spuren erweitert werden. Davon wären die Ohligser Heide und weitere Naturschutzgebiete entlang der Autobahn massiv betroffen.

Städte lehnen Ausbau ab

In der Region gibt es schon länger erheblichen Widerstand gegen die Ausbaupläne. Auch alle betroffenen Städte und die Industrie- und Handelskammern lehnen eine neue Dauerbaustelle auf dieser Strecke ab. Sie wollen stattdessen bei hohem Verkehrsaufkommen die Seitenstreifen als vierte Spur nutzen.

Anwohnerinnen und Anwohner protestieren

Laut einer aktuellen Studie ist diese Lösung machbar, schneller umzusetzen und die nötigen Baumaßnahmen würden nur einen Bruchteil des Geldes kosten, das für einen Ausbau der A3 ausgegeben werden müsste.

Bundesverkehrsminister will Projekte schnell umsetzen

Der Ausbau gehört zu 144 Projekten auf der so genannten Wissing-Liste, die das Bundverkehrsministerium beschleunigen will. Darauf hatte sich die Ampel-Koalition in Berlin geeinigt. Allerdings müssen die Bundesländer zustimmen.

NRW-Grüne für Sanierung statt Neubau

Eine schwierige Entscheidung für Nordhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer von den Grünen. Er und seine Partei wollen lieber die bestehenden Autobahnen und Bundesstraßen in Stand setzen statt neu zu bauen. Denn der Sanierungsstau im Land sei groß. Allein fast 900 Brücken in NRW seien marode und müssten in den nächsten zehn Jahren saniert werden.

Wie sich der Landesverkehrsminister in Sachen Ausbau A3 entscheiden wird, ist bisher nicht bekannt. Man stimme sich noch ab, heißt es aus dem Ministerium.  

Über dieses Thema berichtet der WDR auch im Fernsehen in der Lokalzeit Bergisches Land am 27.04.2023 ab 19.30 Uhr.

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