Zusammengestellt von Victor Fritzen und Ines Karschöldgen aus dem WDR Newsroom.
Thema des Tages
Zwei Jahre "Zeitenwende" • Es war der 27. Februar 2022, als Bundeskanzler Olaf Scholz am Vormittag im Bundestag ans Rednerpult trat und sagte: "Der 24. Februar 2022 markiert eine Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents". Drei Tage zuvor hatte die russische Armee ihren Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen. "Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor", sagte Scholz und leitete aus der "Zeitenwende" konkrete Handlungsaufträge ab - darunter die Unterstützung der Ukraine und die Aufrüstung der Bundeswehr.
Dafür kündigte Scholz seinerzeit ein 100-Milliarden-Programm an. Inzwischen ist "ohne Sicherheit ist alles nichts" zu einer Art Scholz-Doktrin geworden. Auch die Ampel scheint derzeit eine Art Zeitenwende zu durchleben. In Deutschland hat sich seither viel verändert. Das Leben ist teurer geworden, die Bevölkerung scheint müde.
Weitere Themen
EU-Renaturierungsgesetz auf der Kippe • Das EU-Parlament stimmt heute final über das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur ab. Es soll die Mitgliedstaaten verpflichten, Städte zu begrünen, trockengelegte Moore wiederzuvernässen, die Ökosysteme der Meere instand zu setzen sowie Flüsse und Wälder naturnaher zu gestalten. Ob das Gesetz durchkommt, ist fraglich: Von den Christdemokraten kommt Widerstand, auch viele Bauern protestieren gegen die Pläne.
Peter R. de Vries
Urteil gegen Kartell in Amsterdam • Im sogenannten Marengo-Prozess - einem der längsten und größten Strafprozesse in den Niederlanden - wird in Amsterdam das Urteil erwartet. Die 17 Angeklagten stammen alle aus dem Milieu der Organisierten Kriminalität. Sie müssen sich wegen sechs Auftragsmorden, vier versuchten Morden und der Vorbereitung weiterer Mordanschläge verantworten. Die Gruppe könnte auch hinter einer Serie von Geldautomatensprengungen in NRW stehen. Während des Prozesses wurden drei enge Vertraute eines Kronzeugen auf offener Straße erschossen, darunter der bekannte Kriminalreporter Peter R. De Vries. Diese drei Fälle werden aber nicht verhandelt.
Förderanträge für Heizungstausch können ab heute gestellt werden • Wer im eigenen Einfamilienhaus wohnt und seine alte Heizung gegen eine klimafreundlichere austauscht, kann ab heute Zuschüsse bei der KfW beantragen. Mittel gibt es für den Wärmepumpen-Einbau, aber auch für andere klimafreundliche Heizungen. In der Regel übernimmt der Staat rund 30 Prozent der Kosten - maximal 23.500 Euro. Die gibt es, wenn das Haushaltsjahreseinkommen 40.000 Euro nicht überschreitet oder jemand eine alte Heizung besonders schnell austauscht - allerdings stöhnt die Branche unter dem Ansturm. Die Lieferzeit für manche Wärmepumpen beträgt bis zu 40 Wochen.
Macron schließt Bodentruppen für Ukraine nicht aus • Frankreich Macron sprach darüber auf einer internationalen Unterstützerkonferenz für die Ukraine in Paris. Nichts dürfe ausgeschlossen werden, um den Sieg Russlands über die Ukraine zu verhindern, so Macron. Auch der slowakische Ministerpräsident Fico erklärte, andere NATO- und EU-Staaten erwögen ebenfalls die Entsendung von Soldaten.
Nachrichten aus NRW
Tuberkulose-Fälle in Sundern • Der Hochsauerlandkreis meldet zwei Fälle von offener Tuberkulose. Die Erreger können beim Husten oder Niesen freigesetzt werden. Eine Mutter und ihr Kind sind von der Lungenkrankheit betroffen. Die meldepflichtige Erkrankung wurde dem Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises mitgeteilt, das jetzt auch nach Kontaktpersonen in der Kita des Kindes sucht.
Arbeiter gießen flüssiges Eisen in vorbereitete Formen
IHK warnt vor Deindustrialisierung • Industrieunternehmen in Südwestfalen investieren vermehrt im Ausland. Das zeigt eine aktuelle Befragung der IHK unter mehr als 500 Betrieben. Demnach halten vor allem hohe Energiekosten, der Fachkräftemangel und allgemein hohe Arbeitskosten die Firmen von Investitionen in Südwestfalen ab. Die IHK sieht dadurch den Standort Deutschland und die Region Südwestfalen bedroht.
Zu gut gelaunt: Gericht verhandelt Morddrohung gegen Paketboten • Weil er seine gute Laune und seinen Gesang nicht ertrug, soll ein Düsseldorfer einem Paketboten gedroht haben, ihn umzubringen. Heute muss sich der 44-Jährige dafür vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage hatten gute Laune und Gesang des Auslieferungsfahrers den Düsseldorfer schon länger genervt. Als der Paketbote erneut singend aus dem Nachbarhaus kam, soll der Angeklagte ihn angeschrien, bespuckt, beschimpft und mit dem Tode bedroht haben: Er werde ihn abstechen, soll er laut Anklage gesagt haben.
Das Wetter in NRW
Wolken ziehen über den Düsseldorfer Rheinturm
Usseliger Februartag • Am Morgen sind zunächst dichte Wolken unterwegs, die in den Höhenlagen von Sauerland und Eifel einen neblig-trüben Eindruck hinterlassen. Vereinzelt ist leichter Sprühregen möglich. Ab Mittag lockern die Wolken zögerlich auf, so dass sich regional die Sonne zeigen kann. Die besten Chancen dafür gibt es im Hochsauerland und im Bergischen. Bei 3 Grad auf dem Kahlen Asten, 6 Grad im Mindener Land und bis 11 Grad im Rheinland weht ein schwacher Nord- bis Nordostwind.
Und übrigens ...
Kevin Großkreutz spielt bei der "Baller League" im Team "Streets United".
Kritik an Baller League mit Prominenten • Gestern Abend wurde in Köln wieder gekickt: Prominente wie Lukas Podolski, Mats Hummels und Kevin Großkreutz waren dabei, als Hobbykicker und Ex-Profis in der Halle gegeneinander spielten. Seit ein paar Wochen läuft die Baller League. Das Ziel: Fußball gamifizieren und für Jüngere noch attraktiver machen. Dabei spielen Amateurfußballer in Teams, die von Influencern geleitet werden. Für manche Amateur-Vereine ist die Veranstaltung aber mittlerweile ein Ärgernis: Der FV Bonn Endenich hat als erster Verein bundesweit fünf Spieler wegen der Baller League entlassen.
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