Industrie in Südwestfalen investiert mehr im Ausland
Stand: 27.02.2024, 07:09 Uhr
Die Industrieunternehmen in Südwestfalen zieht es immer mehr ins Ausland. Die Investitionen dort steigen. Das zeigt eine aktuelle Befragung der drei für die Region zuständigen IHKs unter ihren Mitgliedsbetrieben. Das habe große Auswirkungen auf die Region.
Für die Umfrage haben gleich drei Industrie- und Handelskammern zusammengearbeitet: Siegen, Hagen und Arnsberg. Von daher ist das Ergebnis ziemlich aussagekräftig, vielleicht sogar besorgniserregend: Die Unternehmen investieren immer weniger hier bei uns. Nur 15 Prozent planen, ihre Investitionen in der Region zu erhöhen.
Gefahr der Deindustrialisierung
Grund seien überdurchschnittlich hohe Energiekosten, schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Fachkräftemangel und hohe Arbeitskosten. Die Attraktivität des Industriestandorts Deutschland schwinde zusehends, so das Fazit. Denn Südwestfalen ziehe seine Stärke aus der Industrie. Daher sei es geradezu existenziell, dass produzierenden Unternehmen Rahmenbedingungen vorfinden, die sie zukunftsfest machten.
Eingangsbereich der IHK Siegen
Laut IHK zeichne sich ein stiller Exodus ab: "Bereits jedes fünfte Industrieunternehmen befasse sich konkret mit einer Standort- oder Teilverlagerung. Die Gefahr einer Deindustrialisierung war selten größer", sagt Dr. Ralf Geruschkat von der IHK in Hagen.
Gründe für Auslandsinvestitionen
An der Umfrage hatten sich fast 540 Betriebe aus der Industrie beteiligt. Ein Drittel der Unternehmen nennt als Motiv seiner Auslandsinvestitionen Kostenersparnisse. Am häufigsten werden Energiekosten (76%), Personalkosten (73%), Bürokratieaufwand (54%) sowie Steuern und Abgaben (48%) genannt.
Unsere Quellen:
- Pressemitteilung der IHK