Zusammengestellt von Sabine Meuter und Jörn Seidel aus dem WDR Newsroom.
THEMA DES TAGES
Haftbefehl gegen Hamas-Führer und Netanyahu beantragt - Ankläger in der Kritik • Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag hat am Sonntag Haftbefehle für die drei Anführer der militant-islamistischen Hamas sowie den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und dessen Verteidigungsminister Joaw Gallant beantragt. Das stößt international auf scharfe Kritik.
Die US-Regierung bezeichnete die Anträge gegen Netanyahu und Gallant als "empörend". Das deutsche Auswärtige Amt kritisierte: Durch das parallele Vorgehen des Chefanklägers sei "der unzutreffende Eindruck einer Gleichsetzung entstanden", sagte ein Sprecher. Netanyahu selbst sagte:
Netanyahu und Gallant wird unter anderem vorgeworfen, für das Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung sowie für willkürliche Tötungen und zielgerichtete Angriffe auf Zivilisten verantwortlich zu sein. Den Hamas-Führern wird unter anderem "Ausrottung", Mord, Geiselnahme, Vergewaltigungen und Folter vorgeworfen. Nun müssen die Richter entscheiden, ob sie den Haftbefehl zulassen. Das würde die Bewegungsfreiheit der Gesuchten stark einschränken.
WEITERE NACHRICHTEN
Zweiter Prozess um "Reichsbürger"-Gruppe beginnt • Rund anderthalb Jahre ist es her, dass die rechtsextremistische Terrorgruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß enttarnt wurde. Ab heute stehen die mutmaßlichen Rädelsführer in Frankfurt am Main vor Gericht. Den neun Beschuldigten werden nach Angaben des Oberlandesgerichts die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie die Planung eines gewaltsamen Angriffs auf das Reichstagsgebäude in Berlin vorgeworfen. Bereits seit Ende April müssen sich neun Angehörige ihres "militärischen Arms" am Oberlandesgericht in Stuttgart verantworten.
Hochwasser am Rhein bei Köln
Sorge vor erneutem Starkregen • Nachdem der Rhein bei Bonn und Köln am Pfingstwochenende schon über die Ufer getreten ist, kündigt der Deutsche Wetterdienst für heute Nachmittag neue Gewitter mit Starkregen an. Vor allem für die Eifel sind bis in die Nacht hinein Regenmengen von 40 Litern pro Quadratmeter zu erwarten, teils sogar doppelt so viel. Außerdem kann es örtlich Hagel und Sturmböen geben. Vor allem im Saarland und in Rheinland-Pfalz dürfte die Ankündigung neuer Unwetter vielen Menschen Sorgen bereiten. In den Hochwasser-Gebieten laufen die Aufräumarbeiten.
Mehrere Menschen nach Blitzeinschlag in Dresden in Lebensgefahr • Bei einem Blitzeinschlag am Ufer der Elbe in Dresden sind gestern zehn Menschen verletzt worden. Laut Feuerwehr schweben vier von ihnen in Lebensgefahr. Zwei Männer mussten nach einem Herzstillstand wiederbelebt werden. Die Retter setzten einen Hubschrauber ein, um nach weiteren Verletzten zu suchen. Im Kreis Soest hatten am frühen Sonntagnachmittag zwei Blitze in einem Zeltlager der Jugendfeuerwehren eingeschlagen. 38 Teilnehmer kamen zur Beobachtung ins Krankenhaus.
Iran trauert um Präsident Raisi - Kritik an EU-Beileidsbekundung • Nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hossein Amirabdollahian gilt im Iran eine fünftägige Staatstrauer. Heute sind mehrere Feierlichkeiten geplant. Kritik gibt es daran, dass EU-Ratspräsident Charles Michel und der Außenbeauftragte Josep Borrell zum Tode Raisis kondoliert haben. Unter dem Hashtag #notinmyname stellen gerade viele User auf X klar, dass die EU nach dem Tod von Präsident Raisi dem Iran nicht in ihrem Namen kondoliert hat. In NRW gab es sogar spontane Freudentänze zum Tod Raisis.
EU will KI-Gesetz beschließen • Der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) soll sicherer werden, etwa mit Auflagen in Sachen Gesichtserkennung. Das ist Kern eines Gesetzes, über das nach dem Europaparlament heute die EU-Mitgliedsstaaten endgültig entscheiden. Das Gesetz soll noch im Juni in Kraft treten.
Europäischer Strommarkt vor Reform • Die zuständigen Minister aller EU-Staaten wollen heute die Reform des europäischen Strommarkts final auf den Weg bringen. Ziel ist, Verbraucher besser vor ausufernden Strompreisen zu schützen. Die Länder hatten sich mit dem Parlament Ende 2023 auf die Neuerungen vorläufig verständigt. Mitte April gaben die Abgeordneten grünes Licht für den Kompromiss, die Bestätigung durch die Länder ist nun die letzte Hürde.
Prozess um rote Hose • Ein Streit um eine rote Hose als Dienstkleidung wird heute in zweiter Instanz vor dem Landesarbeitsgericht in Düsseldorf verhandelt. Ein Industriearbeiter wollte sie auch nach zwei Abmahnungen nicht tragen - und flog raus. Der Arbeitgeber argumentiert, dass es sich bei den roten Hosen um Arbeitsschutzkleidung handele. Außerdem sei Rot eine Signalfarbe und gehöre zum Wiedererkennungs-Profil des Unternehmens.
Bild zur Sendung "Feuer & Flamme"
Neue Staffel "Feuer & Flamme" aus Duisburg vor dem Start • Die Dokureihe "Feuer & Flamme" begleitet Einsatzkräfte verschiedener Feuerwehrwachen aus dem Ruhrgebiet und porträtiert die Menschen in ihrem Berufsalltag. Am Donnerstag startet um 20.15 Uhr im WDR Fernsehen die achte Staffel, der Einsatzort ist diesmal Duisburg. Bereits heute stehen die ersten zwei Folgen der neuen Staffel vorab in der ARD-Mediathek zur Verfügung.
DAS WETTER IN NRW
Erst sonnig, später nass • Sonnig - so präsentiert sich das Wetter vielerorts im Westen bis zum Mittag. Dann verdichten sich die Wolken vom südlichen Rheinland und Siegerland her. Am Nachmittag ziehen von dort kräftiger Regen oder Schauer sowie örtliche Gewitter auf mit Unwettergefahr durch Starkregen. Auch Hagel und Sturmböen können dabei sein. Am Abend erreichen Regen und Gewitter voraussichtlich auch das Münsterland und Ostwestfalen-Lippe. Es werden zuvor 22 bis 27 Grad, im Rothaargebirge 19 bis 21 Grad erreicht. Der östliche Wind weht böig.
UND ÜBRIGENS ...
Daniel Jochheim auf dem Leuchtturm Wangerooge
Sauerländer wird Leuchtturmwärter auf Wangerooge • Daniel Jochheim aus dem Sauerland war schon mehrfach als Urlauber mit seiner Familie auf der Insel Wangerooge im niedersächsischen Wattenmeer. Nun zieht er als Leuchtturmwärter dorthin. Er hat sich in einem Bewerbungsverfahren gegen mehr als 1.000 Mitbewerber durchgesetzt. Heutzutage ist der Leuchtturm nur noch als Aussichtsturm für Touristen im Betrieb. Verantwortlich ist Jochheim aber auch für das dazugehörige Heimatmuseum.
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